Kategorie VdK-Zeitung Inklusion Teilhabe

VdK setzt starkes Zeichen für Inklusion und Teilhabe

Von: Tobias Zaplata

Fachmesse REHACARE in Düsseldorf war ein voller Erfolg

Blick auf den gesamten Stand des VdK mit vielen Besuchern
Mehr als 44.000 Besucherinnen und Besucher strömten in diesem Jahr zur Messe – und damit 14.000 mehr als im vergangenen Jahr. Der Zulauf war auch am VdK-Stand zu spüren. © www.eventfotograf.in

„Meine Mutter hat Pflegegrad 2, aber nach einem Sturz kann sie nicht mehr eigenständig gehen. Was mache ich denn jetzt?“, fragt Gabriele Hildmann (59) am Stand des VdK NRW auf der REHACARE 2024. Prompt hilft ihr ein Rechtsberater unseres Sozialverbands weiter. Bei der diesjährigen Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Integration und Pflege in Düsseldorf fiel auf, dass Betroffene häufig nicht wissen, was ihnen zusteht oder an welche Stelle sie sich wenden müssen.

An allen vier Tagen gab es für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VdK keine ruhige Minute. Ein Zeichen, dass die Sorgen und Nöte der Menschen immer größer werden. Vielfach stand das Thema Barrierefreiheit für die eigene Wohnung im Blickpunkt. Dass zum Beispiel gesetzliche Zuschüsse die Finanzierung beim Umbau des Badezimmers für anerkannt Pflegebedürftige unterstützen, war etlichen Besucherinnen und Besuchern nicht bewusst.

Gute Tradition beim VdK sind auch die zahlreichen Gespräche mit Ehrengästen. Freudestrahlend berichtete der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, Friedhelm Julius Beucher, über die am 8. September 2024 zu Ende gegangenen Paralympics in Paris, bei denen die deutschen Athletinnen und Athleten 49 Medaillen holten – unter ihnen sind übrigens drei VdK-Mitglieder: „Zusätzlich landeten wir 63 Mal zwischen den Platzierungen 4 und 8. Das ist ein hervorragendes Ergebnis und zeigt unsere sehr gute Entwicklung.“ Beucher schwärmte darüber hinaus von der atemberaubenden Atmosphäre in allen Wettkampfstätten. 

Gesellschaftliche Teilhabe stand beim Austausch mit Claudia Middendorf im Mittelpunkt. Sie ist die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen und hat natürlich die Umsetzung der neuen Krankenhausreform im Blick, welche zum 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Die Planung zielt darauf ab, dass kleinere Kliniken, vor allem im ländlichen Raum, die medizinische Grund- und Notfallversorgung anbieten und größere Kliniken sich auf komplizierte Behandlungen spezialisieren, die mehr Expertenwissen erfordern. Sie stehe dazu und generell in engem Austausch mit Karl-Josef Laumann, dem NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, welcher bei seinem Rundgang über die Messe auch wieder Halt beim VdK machte.

„Bei den künftigen Veränderungen in unserem Sozialstaat nimmt die Pflege eine wichtige Rolle ein“, sagte der Minister. Sorgen bereite ihm der Fachkräftemangel. Die Heime seien voll, aber es fehle Personal. Darauf werde sein Ministerium noch mehr den Fokus legen. Darüber hinaus möchte Karl-Josef Laumann die häusliche Pflege stärken – 86 Prozent der Pflegebedürftigen werden in den eigenen vier Wänden oder im häuslichen Umfeld durch Angehörige versorgt. Da auf der REHACARE nur wenig Zeit für ein intensiveres Gespräch blieb, vereinbarten Laumann und der VdK ein ausführliches Treffen in nächster Zeit im Ministerium.

Mit großem Interesse verfolgten mehrere Auszubildende einer Pflegeschule aus Bielefeld den Talk von und mit Karl-Josef Laumann. Die 18-jährige Lisa erzählt: „Ich möchte Pflegefachfrau werden und mir macht die Arbeit total viel Spaß. Es ist mir wichtig, Menschen zu helfen.“ Im ersten Ausbildungsjahr verdiene sie 1.340 Euro und sei damit voll zufrieden. „In anderen Berufszweigen bekommen Azubis deutlich weniger“, fügt sie hinzu. Überhaupt stellte das VdK-Team fest, dass überwiegend jüngere Menschen zu Gast auf der Messe waren. „Vielleicht ist das für die Pflege ein gutes Signal“, sagte Horst Vöge, Präsident des Sozialverbands VdK NRW. Von der REHACARE 2024 zog er ein positives Fazit: „Der Austausch mit der Politik, aber auch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen, Menschen mit Behinderung und auch dutzenden VdK-Mitgliedern, die teilweise mit voll besetzten Bussen zur Messe kamen und den Vertretern der Wohnungs- und Siedlungs GmbH, ist uns jedes Jahr sehr wichtig. Ich spüre, dass wir für viele ein bedeutsamer Verband sind – und dieser Aufgabe wollen wir weiterhin gerecht werden.“