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VdK NRW wählt erstmals ein Präsidium - Verbandstag beschließt neue Struktur

Von: Tobias Zaplata

Historische Momente für den VdK NRW - erstmals in seiner 76-jährigen Geschichte wird der Sozialverband von einem Präsidium statt von einem Landesverbandsvorstand angeführt. Diese Änderung der Struktur beschlossen 144 Delegierte auf dem 22. Ordentlichen Landesverbandstag vom 2. bis 3. Juli in der Stadthalle Neuss.

Gruppenfoto des neugewählten Präsidiums
Premiere! Erstmals in der Geschichte wird der Sozialverband VdK NRW von einem Präsidium angeführt. © www.eventfotograf.in

Es war der erste Große Verbandstag in Präsenz seit acht Jahren. 2020 hatten die Wahlen aufgrund der Corona-Pandemie online stattgefunden. Wegen der Fußball-Europameisterschaft und der überteuerten Hotelpreise im Spielort Düsseldorf wich der VdK dieses Mal von seiner eigentlichen Heimat nach Neuss aus, 7 Kilometer von der Geschäftsstelle am Fürstenwall entfernt. Der Neusser Kreisvorsitzende Wilfried Breuer, welcher tags zuvor schon mit auf dem Podium bei einer Pressekonferenz saß, begrüßte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der sechstältesten Stadt Deutschlands: Wir müssen weiterhin bestrebt sein, die Probleme unserer Mitglieder zu lösen.“

Exakt aus diesem Grund hat der Sozialverband seine Führungsebene neu strukturiert. An der Spitze steht weiterhin der Dinslakener Horst Vöge, jetzt als einstimmig gewählter Präsident: "Wir haben mehr als 415.000 Mitglieder und täglich treten weitere 80 Menschen dem VdK in NRW bei. Das stellt uns vor immense Herausforderungen." Durch das neue Gefüge soll das Präsidium (siehe linke Spalte Ergebnisse der Wahlen) mehr Freiraum für die ehrenamtliche Tätigkeit, Lobbyarbeit und die Erweiterung sozialer Netzwerke haben.

Ehrenamtsgewinnung

Aufgaben, die bisher der geschäftsführende Landesverbandsvorstand und die Geschäftsführung erfüllt haben, gehen über in einen dreiköpfigen hauptamtlichen Vorstand, welcher vom Präsidium direkt nach dem Wahlvorgang bestellt wurde. Dieser besteht aus Thomas Zander (zuvor Landesgeschäftsführer, jetzt Vorstand Organisation u. Finanzen, Vorstandssprecher), Manuela Dörtelmann (zuvor Personalleiterin, jetzt Vorstand Personal u. Bildung) und Carsten Ohm (zuvor Leiter der Abteilung Sozialpolitik, jetzt Vorstand Sozialpolitik, Presse u. Rechtsabteilungen). "Wir starten in eine neue Zeitspanne“, sagte Vorstandssprecher Thomas Zander, „feste Strukturen und eine effektivere Aufgabenverteilung werden unseren Leitmotiven Stärke, Kompetenz und Vielfalt neues Gewicht verleihen.“

Neben den offiziellen Regularien zurrten die Delegierten die sozialpolitische Ausrichtung fest und forderten fünf Punkte, welche die Politik dringend angehen muss:

● Niedrigschwellige Angebote für arme Menschen schaffen

● Behindertenbeauftragte und –beiräte müssen verpflichtend werden

● Medizinische Versorgungszentren auf dem Land

● Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige

● Klimageld zeitnah einführen

Zum Schluss griff der frisch gewählte Vize-Präsident Peter Jeromin noch ein ganz zentrales Thema des VdK auf, das Ehrenamt: „Die Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften steht mit an erster Stelle. Das ist unser Kapital. Ohne das Ehrenamt geht es nicht. Direkt vor Ort müssen wir ansetzen und die Menschen für den VdK begeistern.“ Der nächste Kleine Landesverbandstag findet voraussichtlich am 5. Juli 2025 in Münster statt. 

Weitere Eindrücke erhalten Sie auf der Webseite unter Externer Link:Ordentlicher Landesverbandstag - Veranstaltung des Sozialverbands VdK NRW

Beitragsanpassung ab 2025

Der Mitgliederboom beim VdK NRW hält an. Mittlerweile zählt der Sozialverband 415.000 Mitglieder, vor zehn Jahren waren es nur halb so viele. Diese rasante Entwicklung ehrt den Verband, führt aber auch zu einer deutlich erhöhten Schlagzahl an Beratungen. Nahezu jedes Neumitglied benötigt direkt sozialrechtliche Unterstützung durch den VdK. Der Verband musste aufgrund der Anforderungen in den vergangenen Jahren mehr Personal einstellen, was zu erheblichen Mehrkosten führt. Nachdem der VdK NRW in den vergangenen fünf Jahren den Mitgliedsbeitrag trotz der teils hohen Inflation stabil gehalten hat, muss der Beitrag jetzt zum 1. Januar 2025 um monatlich einen Euro auf 6,50 Euro erhöht werden – das sind pro Jahr zwölf Euro mehr als bisher. Vornehmlich stärkt der VdK damit die Beratungsarbeit in den Geschäftsstellen der Kreisverbände. Für Mitglieder besteht bis Ende September ein Sonderkündigungsrecht. Wir bitten um Ihr Verständnis!