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Impulse aus Münster: Landesverbandstag mit Signalwirkung

Von: Tobias Zaplata

Klare Forderungen an die Politik, ein Rekordergebnis bei erstrittenen Nachzahlungen und ein deutlicher Appell zur Stärkung des Ehrenamts – beim Landesverbandstag des Sozialverbands VdK NRW in Münster wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

Horst Vöge, ein älterer Herr mit Halbglatze und Brille, sitzt auf dem Podium am Rednerpult und spricht lächelnd Richtung Plenum.
Präsident Horst Vöge führt den VdK mit klarer Vision in die Zukunft.

Als gastgebender Kreisverband begrüßte der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Merx das Präsidium, den hauptamtlichen Vorstand, die Gremien und die Delegierten mit den Worten: „Herzlich willkommen in der Stadt des Westfälischen Friedens, der Fahrräder, der Museen, der Hochschulen und der Gerichte. Genau der richtige Ort für einen VdK, der ein starkes Gefühl des Zusammenhalts lebt.“

Präsident Horst Vöge stellte in seiner Rede zwei Fragen in den Fokus, mit denen sich der Verband künftig intensiv auseinandersetzen müsse: Wie stärken wir die ehrenamtliche Arbeit? Und wie gehen wir innerhalb des VdK mit der Künstlichen Intelligenz um? Dank der professionellen Arbeit im Haupt- und Ehrenamt sei er aber fest überzeugt, dass der VdK auch diese Herausforderungen meistern werde.

Mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl unterstrich Horst Vöge die kraftvolle Stimme des Verbands in der Öffentlichkeit. Um seinen Forderungen an die Politik mehr Nachdruck zu verleihen, verabschiedete der Landesverbandstag eine Münsteraner Erklärung. „Wir können und wir wollen Einfluss nehmen“, betonte der Präsident, „die Gesellschaft darf nicht noch mehr verunsichert werden. Die Menschen in unserem Land erwarten endlich klare Konzepte.“

VdK erstreitet 49 Mio. Euro für Mitglieder 

Auch der VdK müsse kontinuierlich weiterentwickeln - insbesondere in der Rechtsberatung gelte es, die Kompetenz immer wieder neu unter Beweis zu stellen. Aktuelle Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. So erstritt der Verband im vergangenen Jahr mit 49 Millionen Euro eine Rekordsumme an Nachzahlungen für seine Mitglieder, wie Vorstandssprecher Thomas Zander in Münster mitteilte: „Eine stolze Zahl, aber immer mehr Menschen müssen um ihr Recht kämpfen – was häufig ohne professionelle Hilfe kaum zu bewältigen ist.“

Insgesamt führte der Landesverband im Jahr 2024 rund 9.300 Klagen und 25.300 Widerspruchsverfahren, im Vorjahr waren es noch 8.200 Klagen und 22.000 Widersprüche. Besonders bei den Pflegeverfahren registriert der Sozialverband einen großen Anstieg. Innerhalb von zwei Jahren ist hier die Zahl der Fälle um 30 Prozent gestiegen. Der VdK führt dies auf die Generation der geburtenstarken Jahrgänge zurück. Die sogenannten Babyboomer kümmern sich jetzt nach Überzeugung des VdK um die Themen Gesundheits- und Rentenvorsorge sowie die Pflege der Eltern.

Darüber hinaus feierte der Verbandstag eine Premiere. Erstmals saß mit Vorstandssprecher Thomas Zander sowie Manuela Dörtelmann und Carsten Ohm ein dreiköpfiger hauptamtlicher Vorstand auf dem Podium. Alle drei betonten in ihren Beiträgen die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit und kündigten zukunftsweisende Projekte an. 

Weitere Informationen

● Im Rahmen der Nachwahlen wurden Reimund Golla als zusätzlicher Revisor und Manfred Pilz als weiterer stellvertretender Revisor gewählt.

● Eine ausführliche Fotogalerie vom Landesverbandstag finden Sie hier: Externer Link:Zur Fotogalerie