Düsseldorf: VdK warnt vor sozialer Schieflage

  • Kreisverband wählt neuen Vorstand
  • Pflegescouts des Sozialverbands als neue Unterstützung
Bild des aktuellen Vorstands des Kreisverbands Düsseldorf
Der neue Vorstand © Peter Ries, VdK Düsseldorf

Im Rahmen seines Großen Kreisverbandstags am vergangenen Samstag im Bürgerhaus Bilk machte der in Düsseldorf knapp 10.000 Mitglieder starke Sozialverband VdK auf Schieflagen in der Landeshauptstadt aufmerksam.

„Die Ängste und Sorgen der Menschen erleben wir hautnah“, so der Vorsitzende des Kreisverbands Peter Jeromin. Auch Düsseldorf müsse sich den sozialen Herausforderungen stellen. Bis 2030 steigt der Anteil der Menschen, die 67 Jahre und älter sind, um 4,4 Prozent. „Es ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen erforderlich, damit die Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft der Politik nicht über den Kopf wachsen“, betont Peter Jeromin, der auf Landesebene auch als stellvertretender Vorsitzender aktiv ist. In der Stadt mit mehr als 655.000 Einwohnern müsse die Infrastruktur stärker auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausgerichtet werden. Dabei ist vor allem der Ausbau von barrierefreien Verkehrswegen und barrierefreien sowie bezahlbaren Wohnungen gefragt.

Auch die sozialen Folgen des Klimawandels dürfen nicht außer Acht gelassen werden: „Die Sommer werden immer heißer, die Hitzeperioden häufiger und länger. Gerade Kinder, ärmere Menschen und Ältere sind besonders von den negativen Folgen betroffen“, sagt Peter Jeromin. Zwar stelle die Stadt in diesem Jahr 25 Trinkwasserbrunnen zur Verfügung, doch „wir brauchen konkrete Hitzeschutzpläne für Pflegeheime, Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen“.

Zumal selbst in einer reichen Stadt wie Düsseldorf die Armut zunimmt. So liegt die generelle Gefährdungsquote von 19,2 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 18,7 Prozent. Damit ist fast jeder Fünfte von Armut bedroht, auch fast jedes fünfte Kind. "Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge. Das ist eine große Gefahr, gerade in Bezug auf die Armutsfalle Pflege“, erläuterte der VdK-Vorsitzende.

Denn die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Bis zum Jahr 2050 erwartet IT.NRW als Statistisches Landesamt 19 Prozent mehr Pflegebedürftige. Der VdK in Düsseldorf hat hier ein neues Angebot erstellt: Ehrenamtliche des Kreisverbands machen als sogenannte Pflegescouts Hausbesuche und unterstützen Mitglieder bei der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst.

Der Vorstand des VdK Düsseldorf setzt sich nach der Wahl beim Kreisverbandstag wie folgt zusammen: Peter Jeromin (Vorsitzender), Lydia Ossig (stellv. Vorsitzende), Norbert Zielonka (stellvertretender Vorsitzender), Arno Wachtel (Kassierer),Kurt Nahrgang stellv. (Kassierer),Manfred Daub (Schriftführer),Ulrike Wriedt (stellv. Schriftführerin), Marlene Deitmar-Strack (Vertreterin der Frauen), Peter Ries (Öffentlichkeitsarbeit und Internet), Joachim Heuter (Beisitzer), Gereon Gromek (Beisitzer), Karl-Heinz Brings (Beisitzer),Rüdiger Stock (Beisitzer),Prof.Dr. Matthias Meißner (Beisitzer), KassenprüferIn: Birgit Brings, Irmgard Stracke, Edmund Sabela, Sebastian Dreyer.

verantwortlich: Markus Hochkirchen und Tobias Zaplata

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Über den VdK Düsseldorf

Im Sozialverband VdK NRW sind 410.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden.

Der Kreisverband Düsseldorf zählt knapp 10.000 Mitglieder (aktuell: 9.850), vor fünf Jahren waren es noch 7.892. Diese verteilen sich auf sieben Ortsverbände – OV Benrath-Garath (1.571 Mitglieder), OV Bilk (1.942), OV Nord (2.294), OV Eller-Lierenfeld (1.765), OV Flingern (833), OV Gerresheim-Grafenberg (845) und OV Linksrheinisch (592). 

Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.