Kategorie Mitgliedertreffen VdK-Zeitung Ehrenamt

„Ein schönes Gefühl, wenn man wirklich etwas bewegen kann“ Dietmar Hohmt ist neuer Vorsitzender des Kreisverbands am Niederrhein

Von: Carmen Friemond

Mit überwältigender Mehrheit wurde der Kalkarer im Rahmen des Großen Kreisverbandstags in Rheinberg von den Delegierten zum Nachfolger von Horst Vöge gewählt.

Es war ein zufällig mitgehörtes Gespräch, das Dietmar Hohmt zum VdK gebracht hat. Seit über 30 Jahren ist der heute 64-Jährige Mitglied einer Sportgruppe in Kalkar. Und als seine Truppe wie sonst auch vor etwas mehr als zehn Jahren nach dem Training noch zusammensaß, ging es am Nachbartisch um den VdK. 

„Ein junger Schüler brauchte einen passenden Rollstuhl. Die Krankenkasse stellte sich quer, der VdK schaltete sich ein und der Junge bekam den Rollstuhl.“ 

Hohmt machte sich schlau in Sachen VdK, fand, dass der Verband „eine richtig gute Geschichte“ ist, den er unterstützen wollte. „Und wenn es nur mit dem Beitrag ist.“ 

Es wurde viel mehr. Denn Dietmar Hohmt ist jetzt der neue Vorsitzende des Kreisverbands am Niederrhein. Wie schnell es beim VdK gehen kann, hat der dreifache Vater und siebenfache Großvater am eigenen Leib erfahren. 2015 in den Verband eingetreten, wurde er gleich bei seiner ersten Ortsverbandsversammlung zum Kassierer gewählt, 2018 dann zum Vorsitzenden des Ortsverbands Kalkar. 

Und als das langjährige Kreisvorstandsmitglied Gerd Gorissen altersbedingt etwas kürzertreten wollte, fragte er beim Hohmt an. Der sagte zu, aber erst, wenn er in den Ruhestand gehen würde. Das war am 1. September 2022, und von diesem Tag saß er auch im Kreisvorstand - zunächst als kommissarisches Mitglied, später dann als gewähltes.

Klare Worte wichtig

Die Geschichte wiederholte sich. Als der Vorsitzende am Niederrhein, Horst Vöge, seinen Abschied vorbereitete, fragte er ebenfalls bei Hohmt an - Ergebnis siehe oben. Dass Hohmt sich engagiert, dürfte auch mit seinen Erfahrungen im Verband zu tun haben. „Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, und es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man wirklich etwas bewegen kann. Das hat man im öffentlichen Dienst nicht unbedingt.“ 

Hohmt, der in der Justiz in NRW beschäftigt und zuletzt Personalratsvorsitzender war, liegen die Ortsverbände am Herzen. „Die muss man mitnehmen, man darf nicht von oben herab entscheiden.“ Gleichzeitig ist er auch ein Freund klarer Worte. Wobei ihm wichtig ist: 

„Wir können, wir müssen kontrovers diskutieren, aber wir dürfen uns nicht beleidigen, nicht verunglimpfen, nicht verletzen, kurz, den Respekt voreinander nicht verlieren.“ 

Seine Erfahrung sei, dass es in den Ortsverbänden sehr oft um persönliche Befindlichkeiten gehe, Menschen seien verständlicherweise enttäuscht, wenn sie zum Beispiel nicht mehr gewählt werden würden. „Wahl ist ein demokratisches Procedere, jeder muss lernen, damit umzugehen.“ Das will er vermitteln, genauso wichtig ist ihm ein weiterer Punkt.

Aktiv etwas bewegen

Die Ortsverbände sollen politischer werden. „Der VdK ist kein Animationsbetrieb. Natürlich sollen die Ortsverbände etwas für ihre Mitglieder machen, aber eben nicht nur.“ Bislang komme ihm das Politische in diesen Gremien zu kurz. Hohmt selbst hat für den VdK in Kalkar bereits etliche Bürgeranträge auf den Weg gebracht. 

So ist er auch auf Kreisebene bekannt geworden. Doch als eine Kreistagsfraktion ihn fragte, ob er nicht Parteimitglied werden wolle, da nahm er kein Blatt vor den Mund: „Ich bleibe neutral, damit ich euch ganz kräftig auf die Füße treten kann.“ Immer dann, wenn’s angebracht ist, versteht sich, wenn’s um Themen geht, für die der VdK einsteht. 

„Wir müssen als VdK aktiv sein, um etwas zu bewegen.“