Sozialer Notstand droht – VdK NRW fordert Taten

Von: Tobias Zaplata

Wegen Armutsbericht: "Die Zeit für leere Versprechen ist vorbei!"

Der VdK NRW zeigt sich besorgt über den heute veröffentlichten Armutsbericht des Paritätischen. Demnach leben 17,4 Prozent der Menschen in unserem Bundesland unterhalb der Armutsgrenze. NRW zählt damit nach Bremen und Sachsen-Anhalt zu den ärmsten Bundesländern Deutschlands.

„Wenn die neue Bundesregierung die Armutsbekämpfung nicht zur Priorität macht, droht eine soziale Schieflage mit gravierenden Folgen – auch für das Vertrauen in die Politik“, warnt Horst Vöge, Landespräsident des VdK NRW. Besonders betroffen seien ältere Menschen, Alleinerziehende, Familien sowie Menschen in angespannten Wohnverhältnissen oder mit niedrigem Einkommen.

Der VdK fordert daher gezielte Maßnahmen zur Armutsprävention: Dazu zählen eine armutsfeste gesetzliche Rente sowie niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote in benachteiligten Quartieren. „Sozialleistungen wie die Grundsicherung im Alter müssen nicht nur verfügbar, sondern für Betroffene auch zugänglich und verständlich sein. Niemand sollte im Alter auf Hilfe verzichten müssen, weil bürokratische Hürden zu hoch sind“, betont Horst Vöge.

Ein weiterer zentraler Schwerpunkt aus Sicht des VdK NRW ist die finanzielle Absicherung im Pflegefall. „Die stark steigenden Pflegekosten treiben schon heute viele Menschen an den Rand der Armut – zum Teil sogar in die Sozialhilfe“, mahnt Horst Vöge. Der VdK fordert deshalb, übrigens seit Jahren, eine solidarisch finanzierte Pflegevollversicherung, die sämtliche pflegebedingten Kosten abdeckt. „Angesichts der alternden Gesellschaft darf sich die Politik hier nicht länger wegducken – sie muss konsequent handeln, jetzt!“, sagt der VdK-Landespräsident.

„Es mangelt nicht an politischen Instrumenten – aber an deren Anwendung. Die Zeit für leere Versprechen ist vorbei!“