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Scheitern des Rentenpakets verschärft die finanzielle Not von älteren Menschen

Von: Tobias Zaplata

VdK NRW: Ampel-Aus darf bei Rentnerinnen und Rentnern keine Unsicherheiten auslösen 

Alte Frau mit Rentenbescheid hält Bargeld in den Händen
© IMAGO/Schoening

VdK NRW: Ampel-Aus darf bei Rentnerinnen und Rentnern keine Unsicherheiten auslösen 

Der Sozialverband VdK NRW appelliert an die demokratischen Parteien im Bundestag zur Vernunft und fordert eine zügige Verabschiedung des Rentenpakets II noch in dieser Legislaturperiode. Geschieht dies nicht, droht für noch mehr Rentnerinnen und Rentner der Weg in die Altersarmut. Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Menschen ab 65 Jahren, die von Armut bedroht sind, seit 2013 erheblich gestiegen – von 2,4 Millionen auf nunmehr 3,2 Millionen. 

Rentnerinnen sind aufgrund von zu geringen Altersbezügen hiervon besonders häufig betroffen. Nicht zuletzt die weiterhin stark steigenden Pflegekosten verschärfen die finanzielle Not und führen direkt in die Altersarmut. Es verwundert deshalb nicht, dass laut dem aktuellen Alterssicherungsbericht der Bundesregierung, immer mehr Menschen im Rentenbezug Sozialleistungen wie Wohngeld oder Grundsicherung im Alter in Anspruch nehmen müssen.

„Diese alarmierende Entwicklung muss alle Verantwortlichen wachrütteln. Jetzt darf kein Aufschub geduldet werden. Altersarmut ist längst in der Mittelschicht angekommen“, sagt der VdK-Landespräsident Horst Vöge. Eine Verabschiedung des Pakets, welches vor allem eine Sicherung des Rentenniveaus auf 48 Prozent vorsieht, müsse noch in dieser Legislaturperiode geschehen. Zwar ist gesetzlich ausgeschlossen, dass das Absinken des Rentenniveaus dazu führt, dass die Renten im Bestand sinken. 

Bei einem sinkenden Rentenniveau können diese aber – auch bei hohen Lohnabschlüssen - nicht so stark steigen wie die Einkommen. Ein stabiles Rentenniveau hilft daher gerade auch Menschen mit geringen Einkommen und Renten. "Das Aus der Ampel-Koalition darf jetzt keine Unsicherheiten bei den mehr als 21 Millionen Rentnerinnen und Rentnern auslösen. Das halte ich im Hinblick auf die Wahl im Februar für gefährlich. Sondern: Diese Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass Renten auch in den kommenden 20 Jahren im gleichen Maße steigen werden wie die Löhne.“

Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind mehr als 420.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.