Pflegegrad 1 in Gefahr? VdK NRW fordert Schutz für 150.000 Betroffene
Vorhaben wäre ein sozialpolitischer Rückschritt

Mit Empörung reagiert der Sozialverband VdK NRW auf die Überlegungen der Bundesregierung, den Pflegegrad 1 abzuschaffen. Betroffene verlieren damit den Zugang zu unverzichtbaren Leistungen wie dem Entlastungsbetrag, Pflegehilfsmitteln oder Wohnraumanpassungen. Wer zum Beispiel an Demenz im Frühstadium leidet, bekommt derzeit 131 Euro zur Hilfe im Alltag. "Und genau diese Unterstützung ist entscheidend, um eine Verschlechterung zu vermeiden und Lebensqualität zu erhalten", sagt unser Präsident Horst Vöge.
"Wir schätzen, dass etwa 150.000 Pflegebedürftige in NRW von dieser Änderung betroffen wären, die pflegenden Angehörigen sind hier noch gar nicht eingerechnet", betont Vöge. "Solch ein Vorhaben wäre ein sozialpolitischer Rückschritt. Sollte dieser Ansatz Teil einer neuen Reform sein, verlieren die Menschen das Vertrauen in den Sozialstaat. Sozialpolitik darf nicht auf Kosten der Betroffenen gemacht werden. Diejenigen, die auf Unterstützung angewiesen sind, müssen im Mittelpunkt der Reform stehen, anstatt durch Kürzungen und Einsparungen weiter belastet zu werden."