Kategorie Aktuelle Meldung Armut & Umverteilung

Minimaler Rückgang der Armutsgefährdungsquote

VdK NRW sieht keinen Grund zur Entwarnung!
Zu den heute Externer Link:veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts zur Armutsgefährdungsquote in NRW nimmt der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK NRW, Horst Vöge wie folgt Stellung:

Ein alter Mann mit großen Taschen sucht im Mülleimer nach Pfandflaschen
© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

"Die Armutsgefährdungsquote ist zwar um 0,4 Prozent ganz leicht gesunken, aber das Grundproblem bleibt. Die soziale Spaltung in Nordrhein-Westfalen ist weiterhin deutlich erkennbar - vor allem im Ruhrgebiet. Allein in Dortmund ist die Quote um fast zwei Prozent auf 22,1 gestiegen und gehört damit bundesweit zu den Schlusslichtern. Auch Städte wie Gelsenkirchen, Bottrop, Duisburg oder Essen liegen allesamt über 20 Prozent.

Zudem wissen wir, dass es eine hohe Dunkelziffer der Nicht-Inanspruchnahme von Sozialleistungen gibt, zumeist aus Scham oder Unwissenheit. Die Politik darf sich keinesfalls auf diesem minimalen Rückgang ausruhen. Erschwerend hinzu kommt die Kinderarmut. Mehr als jedes vierte Kind in NRW ist von Armut bedroht. Das darf nicht sein! Wir fordern schon lange die Kindergrundsicherung, aber hierbei steht sich die Politik leider selbst im Weg."


Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind mehr als 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.