"Ärmere Menschen werden ausgegrenzt"
VdK NRW übt Kritik an Preiserhöhung des Deutschlandtickets
Zur Preiserhöhung des Deutschlandtickets um 9 Euro ab 2025 äußert sich der Präsident des Sozialverbands VdK NRW, Horst Vöge, wie folgt:
"Ich habe zwiespältige Gefühle. Einerseits fällt die Erhöhung für Menschen mit mittlerem und hohem Einkommen moderat aus. Andererseits sind in NRW mehr als 20 Prozent der 15- bis 65-Jährigen armutsgefährdet. Außerdem leben in unserem Bundesland viele Rentnerinnen und Rentner, die nur über ein geringes Einkommen verfügen oder eine Grundrente beziehen. Für diese Personen stellt eine Erhöhung um 18 Prozent ein Problem dar. Wir fordern daher schon seit langem ein Sozialticket für 29 Euro. Ein teureres Deutschlandticket führt aber zu noch mehr Vereinsamung. Die Menschen verzichten dann eher auf einen Kauf und werden somit von der sozialen Teilhabe ausgegrenzt. Dabei hatte sich die Landespolitik das Thema 'Bekämpfung von Einsamkeit' erst kürzlich groß auf die Fahne geschrieben. Darüber hinaus ist der Preisaufschlag ein Schlag für den Nahverkehr auf dem Land. Dieser ist vielerorts schlichtweg eine Zumutung. Busse und Bahnen auf dem Land werden ab 2025 noch unattraktiver."