Pflegeheim-Plätze immer teurer

Die Zuzahlungen zur Unterbringung in einem Pflegeheim liegen nach einer aktuellen Analyse des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Nordrhein-Westfalen auf einem Höchststand. Der Sozialverband VdK NRW sieht ein steigendes Armutsrisiko und fordert eine grundlegende Reform.

Ein Holzstempel mit dem Aufdruck "Pflegegeld" auf lauter Geldscheinen
© IMAGO/Steinach

NRW drittteuerstes Bundesland

Diesen Negativtrend konnten auch höhere Entlastungszuschläge nicht verhindern. Seit diesem Jahr erhalten Betroffene je nach Aufenthaltsdauer mehr Geld. Martin Franke, Referent für Sozialpolitik beim VdK in NRW, erklärte gegenüber der Funke Mediengruppe und dem Kölner Stadtanzeiger: „Diese Entlastungen reichen bei weitem nicht aus und sind aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise sowie der Tarifpflicht schon längst wieder verpufft.“ Die Preisexplosion sei auf die immer höheren Personal- und Sachkosten zurückzuführen.

Im Vergleich der Bundesländer reiht sich NRW mit einem Eigenanteil von 2.892 Euro direkt hinter dem Saarland (2.981) und Baden-Württemberg (2.907) ein. Am wenigsten zuzahlen müssen Menschen in Sachsen-Anhalt (2.017). Für Martin Franke und den Sozialverband VdK ist der einzige Ausweg die Einführung einer Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Kosten vollständig übernimmt. Ansonsten würde Pflege für die meisten Menschen ein Abrutschen in die Armut bedeuten. Dies dürfe unser Sozialstaat nicht zulassen.

Eigenanteile* für Pflegeheime in NRW
Jahr = Euro
2024 = 2.892
2023 = 2.713
2022 = 2.540
2021 = 2.496
2020 = 2.405
2019 = 2.337
INFO: Vor fünf Jahren mussten Betroffene noch 555 Euro weniger zuzahlen.
*mit Zuschüssen nach Aufenthaltsdauer