Wir fordern inklusive Teilhabe

Der Sozialverband VdK NRW hat auf dem 22. Ordentlichen Landesverbandstag 2024 in Neuss sechs sozialpolitische Grundpositionen verabschiedet. Eine davon zu Inklusion und Teilhabe.

Eine Frau im Rollstuhl sitzt mit ihren Kollegen in einem Meeting
© IMAGO/Westend61

Auf einen Blick:

  1. Die Gesetzeslage

    Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 soll Menschen mit Behinderungen vollständige Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, z.B. in der Schule, bei der Arbeit oder in der Freizeit. In Deutschland wurden zwar Gesetze erlassen, aber Menschen mit Behinderungen erleben weiterhin viele Hindernisse und Diskriminierung. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es noch viel zu tun, um eine vollständige Barrierefreiheit in Bildung, Wohnen, Arbeit und Mobilität zu erreichen.

  2. Was fehlt:

    Es fehlen ausreichend barrierefreie Wohnungen und viele Arbeitgeber scheuen sich, Menschen mit Behinderungen einzustellen. Auch das inklusive Schulsystem funktioniert nur unzureichend und viele öffentliche Verkehrsmittel sind noch nicht barrierefrei. Auch Sportvereine und Freizeiteinrichtungen haben häufig keine behindertengerechten Angebote im Programm. 

  3. Was wir fordern:

    Der Sozialverband VdK fordert konkrete Maßnahmen, wie mehr barrierefreien Wohnraum, bessere Kontrolle der Bauvorschriften, Sanktionen bei Nichteinhaltung der Barrierefreiheit und mehr Unterstützung für Inklusion in Unternehmen. Die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen muss ebenfalls gestärkt werden, z.B. durch barrierefreie Wahllokale und verpflichtende Behindertenbeauftragte in den Kommunen.

Inklusion zahlt sich aus

Für uns steht fest: Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben, zahlt sich aber langfristig für alle Menschen aus. Bei einer Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Menschen mit Behinderung könnte Altersarmut bei diesem Personenkreis wirksam vorgebeugt werden. Die staatlichen Kassen könnten erhebliche Kosten für Wohngeld und Grundsicherung einsparen und mehr Steuern sowie Beiträge einnehmen.

Eine flächendeckende barrierefreie Wohnraumgestaltung hätte zur Folge, dass etwa bei Eintritt eines Pflegefalls über einen längeren Zeitraum die ambulante Pflege zu Hause erbracht werden kann. Die Pflege in den eigenen vier Wänden entspricht dem Wunsch der meisten pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen. 

Mehr Fakten zum Thema inklusive Teilhabe und unsere Forderungen an die Politik findet ihr im PDF zum Download.