Zahlen und Fakten zur Pflege: VdK NRW ist besorgt und schlägt in den Medien Alarm

Längst ist in Deutschland der Pflegenotstand ausgebrochen. Der Sozialverband VdK NRW listet die wichtigsten Statistiken und Daten schonungslos auf.

Eine Pflegerin kümmert sich um einen älteren Mann mit Rollator.
Bis 2060 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um mehr als 30 Prozent höher liegen als 2021.

1,2 – so viele Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen sind pflegebedürftig. Laut einer Modellrechnung des Statistischen Landesamts wird diese Zahl bis 2050 auf 1,6 Millionen anwachsen.

2 – in Zukunft werden laut IT.NRW die meisten Pflegebedürftigen ausschließlich Pflegegeld beziehen, den Pflegegrad 2 haben und im Alter von 80 bis 89 Jahren sein.

23 – Um so viel Prozent sind in NRW die Sozialhilfeausgaben im Bereich Pflege gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

29,8 – Wie die Techniker Krankenkasse auf Basis eigener Versichertendaten ermittelte, waren die dort tätigen Pflegekräfte im vergangenen Jahr im Schnitt 29,8 Tage krankgeschrieben. Im Jahr 2021 waren es noch 23,3 Tage. Über alle Berufsgruppen hinweg waren Versicherte der Kasse im Schnitt 18,6 Tage krankgeschrieben.

30 – so viel Prozent der Auszubildenden brechen in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Ruhrgebietskonferenz Pflege ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann wieder ab.

50 – so viel Prozent der Pflegekräfte in den Krankenhäusern arbeiten nur in Teilzeit.

86 – in 86 Prozent der Fälle werden die Betroffenen zu Hause gepflegt.

3.200 – so hoch liegt in NRW durchschnittlich der Eigenanteil von Pflegebedürftigen für einen Platz im Pflegeheim im ersten Aufenthaltsjahr. Unser Bundesland ist damit im Ländervergleich am teuersten. Am niedrigsten ist die Eigenbeteiligung in Sachsen-Anhalt mit 2.373 Euro.

3.560 – so viele Pflegeheime und Tagespflegeangebote gibt es in Nordrhein-Westfalen.

167.000 – so viele Personen sind in Nordrhein-Westfalen in vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege untergebracht.

235.000 – so viele Pflegebedürftige werden in NRW ambulant versorgt, durch Pflegedienste oder weitere Angebote zur Unterstützung im Alltag.

500.000 – so viele Pflegefachkräfte gehen in den kommenden zehn bis zwölf Jahren bundesweit in Rente. Deshalb muss mehr „Nachwuchs“ her. Immerhin haben im vergangenen Jahr 4,5 Prozent mehr Menschen eine Ausbildung gewonnen.

Das muss passieren

Seit Jahren kämpft der VdK NRW für Verbesserungen in der Pflege. Abermals wandte sich der Sozialverband vor Kurzem an die Medien. Mit Erfolg! Die Pressemitteilung erlangte bundesweit Aufmerksamkeit. Horst Vöge, Präsident des VdK NRW, fasst zusammen:

„Wir brauchen dringend ein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die Externer Link:Pflegeversicherung, die sich zu einer Vollversicherung für alle pflegebedingten Kosten entwickeln muss. Immer höhere Personal- und Sachkosten sind die Ursache für diese Preissteigerungen, die schon längst nicht mehr durch die staatlichen Zuschüsse gedeckt werden können. Auch viele unserer Mitglieder sind betroffen und rutschen zunehmend in die Externer Link:Sozialhilfe ab. Pflege macht arm - das darf nicht sein."