Am 8. März 2025 feiern wir den Internationalen Frauentag. Dies ist eine Gelegenheit, um auf Frauenrechte und die Bedeutung der Gleichstellung aufmerksam zu machen. Was Frauen aus unserem VdK zu diesem Tag bewegt, lesen Sie hier.
Mein Appell: Mehr Frauen in die Politik! Das gilt vor allem mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen in NRW. Frauen sind in kommunalen Vertretungen stark unterrepräsentiert. So werden Landkreise und Rathäuser zu mehr als 90 Prozent von Männern geführt. Frauen müssen endlich mehr an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Dafür müssen wir die politische Kultur und die Rahmenbedingungen politischer Arbeit frauenfreundlich gestalten. Außerdem müssen wir die Schutzräume für Frauen und Mädchen stärken. Gerade in den letzten Monaten ist die Problematik von Gewalt - psychisch und physisch - gegen Frauen wieder vermehrt in den Mittelpunkt getreten.
Ich habe als emanzipierte und im Leben stehende Frau in diesen Zeiten meine Sorgen und Gedanken. Viele Generationen von Frauen haben für die heutige Generation gekämpft – für das, was wir jetzt ‚dürfen‘. Meine Generation darf die Augen nicht davor verschließen, weiter an diesen Rechten festzuhalten und darauf zu pochen, dass wir Frauen mit dem männlichen Geschlecht gleichgestellt sind. Aber auch 2025 sind wir davon noch weit entfernt. Wir sollten es uns selbst Wert sein, nicht still zu sein!
Was mich sehr bewegt, dass so viele Frauen der Gewalt ausgesetzt sind. Ich habe letztens am Runden Tisch Gewaltschutz in Duisburg teilgenommen. Dabei habe ich erfahren, dass wir viel zu wenig Frauenhäuser haben. Aber wir brauchen diese, genauso wie niedrigschwellige Beratungsangebote für Mädchen und Frauen. Es müssen Sozialkürzungen vermieden werden. Frauen tragen die größte Verantwortung hinsichtlich der Familien, sprich Versorgung der Kinder oder Pflege der Angehörigen.
Am Weltfrauentag feiern wir die Stärke, den Mut und die Errungenschaften von Frauen weltweit. Es ist wichtig, dass jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht, die Chance erhält, seiner Berufung zu folgen und seine Träume zu verwirklichen. Lasst uns gemeinsam für Gleichheit und Chancengleichheit eintreten, damit alle ihre Potenziale entfalten können.
Seit des Aufstands der Textilarbeiterinnen in New York 1857 haben sich die Rechte der Frauen erheblich verbessert. Von häuslicher Gewalt über bessere Bezahlung, freie Schul - und Berufsausbildung sind wir der Gleichberechtigung nähergekommen. Frauen sind mittlerweile in allen Berufsgruppen vertreten.
Ich wünsche mir von Frauen mehr Mut bei der Übernahme von Verantwortung. So vielfältig die Menschen, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen. Wenn das Licht unter dem Scheffel steht, sieht es keiner. Also selber aktiv werden, um so bei Veränderungen mitzuwirken. Es ist eine Bereicherung, ehrenamtlich tätig zu sein. Sei es durch Menschen, die neu kennengelernt werden oder auch neue Erfahrungen, die gesammelt werden. Gerade wir Frauen haben oft eine andere Sicht auf Sachen, die geregelt werden müssen und gehen sie anders an. Zeigen wir also, was wir können!
Heute starten viele Frauen mit einer sehr guten Ausbildung ins Berufsleben. Irgendwann kommt die Familie; hier zeigt sich häufig noch die starre Rollenverteilung und die Frau muss ihre Karrierewünsche hintenanstellen. Hinzu kommt, dass die meisten Frauen weniger verdienen als Männer. Es fehlen Kindergärten, in denen die Mädchen und Jungen verlässlich versorgt und gefördert werden, damit die Mutter mit gutem Gewissen ihrer Berufstätigkeit nachgehen kann. Flexiblere Arbeitszeiten und schnellere Wiedereinstiege in das Berufsleben müssen immer möglich sein.
Frauen sollten nicht in Rollen gedrängt werden, die von der Gesellschaft oder von Männern vorgegeben werden. Dieser Tag bietet eine Plattform, um auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen und fördert das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Veränderungen. Für mich ist die Selbstbestimmung über meinen Körper und Geist von zentraler Bedeutung. Diese Bewegungsfreiheit ist nicht nur physisch, sondern auch emotional und geistig, da sie mir die Möglichkeit gibt, mich in verschiedenen Umgebungen und Kulturen zu entfalten.
Dass Frauen heute wählen dürfen, einen Beruf erlernen und ausüben können, haben wir einer Frau zu verdanken, die vor über 100 Jahren (im Jahre 1911, wenig später folgten die Suffragetten in Amerika) für die Rechte der Frauen eintrat – Clara Zetkin. Sie gilt als prägende Initiatorin des Frauentags. In vielen Ländern der Welt ist der 8. März als Internationaler Frauentag anerkannt, in einigen ist er sogar Feiertag. In dem Land, in der die Bewegung ihren Anfang nahm, jedoch nicht. Einzig in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Tag in Deutschland ein Feiertag. Man muss sagen: Es ist schon viel erreicht worden, aber bei weitem nicht genug.