Kategorie VdK-Zeitung Gesundheit

Hitzeschutz für ältere Menschen - Pilotprojekt: Auf Gefahren hinweisen

Von: Gerhard Kmoch und Norbert Jandt

Katastrophenmeldungen über Hitzewellen, Waldbrände, Hochwasser und Überflutungen hören wir aus vielen Teilen der Welt. In den vergangenen Jahren auch verstärkt aus Deutschland. Anlässlich des Hitzeaktionstags im Juni hat der Seniorenbeirat Recklinghausen gemeinsam mit seinen Partnern Aktivitäten zum Hitzeschutz für Seniorinnen und Senioren vorgestellt.  

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Informationsstand. Eine Dame links im Bild hält ein Plakat zum Thema Hitzeschutz in die Höhe.
Die Projektbeteiligten stellten am bundesweiten Hitzeaktionstag das gemeinsame Pilotprojekt vor. © Daniel Maiß (Pressestelle Stadt Recklinghausen)

Von allen Klimakatastrophen stellen Hitzewellen das größte Gesundheitsrisiko dar und fordern die meisten Todesfälle und Schwerkranke. Im Sommer 2022 sind allein in Deutschland mehr als 9.100 Menschen in Folge von Hitzewellen gestorben (Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München). Besonders betroffen sind hier ältere Menschen, die häufig an Vorerkrankungen leiden und allein oder mit Partnern noch in ihrer eigenen Wohnung leben. Das betrifft in Deutschland rund vier Millionen Menschen über 80 Jahre. 

Um die Bevölkerung auf die Gefährdung durch Hitze aufmerksam zu machen, wurde am 5. Juni 2024 auf Initiative der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) der zweite bundesweite Hitzeaktionstag veranstaltet. Der Seniorenbeirat Recklinghausen stellte mit seinen Projektpartnern, dem Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen (IAT) und dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Recklinghausen (DRKkurz fürDeutsches Rotes Kreuz) und mit Unterstützung der Stadt Recklinghausen gemeinsame Aktivitäten zum Hitzeschutz für Seniorinnen und Senioren vor. 

Täglicher Kontakt

Besonders interessant: Ein gemeinsames Pilotprojekt, bei dem das Verhalten einer Testgruppe von 50 älteren Menschen während einer Hitzeperiode beobachtet wird. Das Projekt wird durch das Umweltministerium NRW gefördert. Im Rahmen des Projekts sollen den Teilnehmenden wichtige Hinweise zum richtigen Verhalten bei großer Hitze vermittelt werden. Bereits vor Beginn einer Hitzewelle sollte dabei der Kontakt zum Hausarzt erfolgen, um bei Bedarf die Dosis bestimmter Medikamente zu überprüfen und anzupassen, die bei großer Hitze anders wirken können. 

Zentraler Teil des Hitzeschutzkonzepts für ältere Menschen soll der tägliche telefonische Kontakt mit Betreuenden vom DRKkurz fürDeutsches Rotes Kreuz sein, die während der Dauer einer Hitzeperiode gezielt Ratschläge zur Hitzevermeidung geben. Dabei wird gleichzeitig der Gesundheitszustand der Seniorinnen und Senioren beobachtet. Wenn bei den Testteilnehmern eine Gesundheitsbeeinträchtigung erkennbar wird, sollen Verwandte oder Nachbarn Hausbesuche durchführen. 

(Anm. d. Red.: Text gekürzt)