Kategorie Aktuelle Meldung Pflege Pflegeversicherung

VdK NRW fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts: Hohe Dunkelziffer befürchtet.

Eine Pflegerin wechselt einer alten Frau zuhause einen Verband am Arm
Immer mehr Menschen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen, um sich die Kosten für die Pflege zuhause oder im Heim leisten zu können. © IMAGO/Shotshop

Mit großer Sorge sieht der Sozialverband VdK NRW die heute vom Statistischen Landesamt veröffentlichen Externer Link:Zahlen zur Pflege. Demnach können 64.555 Menschen die Pflegeheimkosten nicht alleine aufbringen und sind auf Sozialhilfeleistungen angewiesen. „Das sind nach wie vor zu viele Menschen in NRW. Außerdem ist der Anstieg im Bereich der häuslichen Pflege mehr als ein Warnsignal. Wir befürchten, dass die Dunkelziffer viel höher sein wird, da nicht alle Menschen Hilfe vom Staat beantragen wollen und können“, sagt der Präsident des VdK NRW, Horst Vöge. Die Zahl der Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben, lag Ende 2023 bei 13.315 Personen; das waren 11,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Landesamt weiter mit.

Horst Vöge betont: "Landesweit werden mehr als eine Million Pflegebedürftige zu Hause versorgt. Das bedeutet für die pflegenden Angehörigen eine enorme Belastung. Als Folge erkranken dann auch diese Menschen und fühlen sich erschöpft. Verstärkend hinzu kommt, dass durch den Fachkräftemangel immer mehr ambulante Dienste und Einrichtungen schließen müssen und damit die Entlastung für pflegende Angehörige zunehmend wegfällt."

Darüber hinaus weiß der VdK NRW aus seiner täglichen Beratungspraxis, dass Preissteigerungen für die stationäre Unterbringung oder für ambulante Dienste nur noch von wenigen Pflegebedürftigen und ihren Familien aus eigener Kraft finanziert werden können. "Deshalb setzen wir uns als Sozialverband VdK weiterhin für eine Deckelung der Eigenanteile für Pflegebedürftige ein. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf", bekräftigt Horst Vöge. Die Menschen in NRW müssten sich flächendeckend auf gute, unabhängige Pflegeberatung verlassen können und ausreichend Plätze zur Kurzzeit-, Verhinderungs- sowie Tagespflege abrufen können.

verantwortlich: Tobias Zaplata

Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind mehr als 415.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.