Pflegeheimplatz immer häufiger eine Eintrittskarte in die Armut
- VdK NRW betrachtet aktuelle Zahlen als besorgniserregend
- Sozialverband: Künftige Bundesregierung steht in der Pflicht!

Pflegepolitik spielt im aktuellen Wahlkampf so gut wie keine Rolle. Für den Sozialverband VdK NRW ist dies ein Desaster – vor allem angesichts der heute Externer Link:veröffentlichten Zahlen von IT.NRW, wonach in unserem Bundesland Ende 2023 6,6 Prozent mehr Menschen in Einrichtungen Sozialhilfe bezogen als ein Jahr zuvor. „Es ist ein Skandal, dass Personen ohne Ersparnisse in eine finanzielle Abwärtsspirale geraten“, sagt der Landespräsident des VdK NRW, Horst Vöge.
Mit großer Sorge blickt der VdK darüber hinaus auf den Bereich der häuslichen Pflege, denn mittlerweile werden in NRW fast 90 Prozent der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden versorgt: „Wir befürchten hier eine hohe Dunkelziffer, da nicht alle Menschen Hilfe vom Staat beantragen wollen und können, zumeist aus Scham.“
Deshalb setzt sich der Sozialverband VdK weiterhin für eine Deckelung der Eigenanteile für Pflegebedürftige ein. „Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf. Die Menschen in NRW müssten sich flächendeckend auf gute, unabhängige Pflegeberatung verlassen können und ausreichend Plätze zur Kurzzeit-, Verhinderungs- sowie Tagespflege abrufen können", bekräftigt Horst Vöge und fügt hinzu: „Wir erwarten von einer künftigen Bundesregierung eine schnellstmögliche Reform der Pflegeversicherung. Denn es kann nicht sein, dass immer mehr Menschen durch die hohen Eigenanteile an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten gebracht werden. Wir brauchen dringend eine nachhaltige Lösung, die Pflege bezahlbar macht und die Qualität sicherstellt.“