Mobilitätswende sozial gestalten

VdK-Referent Benedikt Lechtenberg beim Agora Stadtgespräch in Berlin gestikuliert mit beiden Händen.
VdK-Referent Benedikt Lechtenberg beim Agora Stadtgespräch in Berlin © Agora Verkehrswende

VdK NRW auf Tagung in Berlin

Mobilität bedeutet Teilhabe. Dafür gilt es einiges zu tun, wie VdK-Referent Benedikt Lechtenberg Mitte Juni in Berlin deutlich machte. Beim Stadtgespräch der Agora Verkehrswende, einer gemeinnützigen Denkfabrik, kamen Menschen aus Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Unter dem Motto „Allianzen schmieden für die Mobilitätswende“ wurde diskutiert, wie eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik aussehen kann. Im Rahmen eines Werkstattgesprächs brachte der Sozialverband VdK NRW seine Sicht der Dinge ein.

„Wir brauchen einen inklusiven, sozial- und umweltgerechten Verkehrsraum“, führte Lechtenberg die bundesweit angereisten Teilnehmenden ins Thema ein. Menschen mit Behinderungen, ältere und pflegebedürftige Menschen sowie einkommensarme Menschen müssten berücksichtigt werden. „Oft bestehen Benachteiligungen wie fehlende Barrierefreiheit oder ein dünnes ÖPNV-Angebot im Stadt-Umland. Gesundheitsbelastungen wie Verkehrslärm und Luftschadstoffe treffen häufig armutsbedrohte Menschen. Fragen der Mobilität haben also immer eine soziale Dimension“, machte Lechtenberg deutlich.

Im Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden Lösungen präsentiert. So müsse der barrierefreie Umbau von Bus- und Bahnhaltestellen vorangetrieben werden. Mehr schattenspendendes Grün könnte den öffentlichen Verkehrsraum zudem attraktiver machen. „Das Auto bleibt auch in der Wende wichtig. Ambulante Pflegedienste oder Angehörige sind auf nahgelegene Parkplätze angewiesen, wenn sie Pflegebedürftige aufsuchen. Entscheidend ist, wie der bisher stark aufs Auto ausgelegte Straßenraum gerecht nach den verschiedenen Mobilitätsbedürfnissen ausgelegt wird“, so Lechtenberg.

Zu den Lösungen arbeitet der VdK-Landesverband auch im Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende NRW. Gemeinsam mit Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, Umwelt- und Verkehrsverbänden werden Wege für eine soziale und ökologische Mobilitätswende entwickelt. „Eine soziale Mobilitätswende bindet bisher benachteiligte Menschen ein, macht den Straßenraum attraktiver und schont das Klima. Die Ideen liegen auf dem Tisch, weshalb die Politik umso mehr gefragt ist, diese umzusetzen“, so Lechtenberg abschließend.