Kategorie Aktuelle Meldung Rente

Rentenpaket bringt Stabilität, ist aber nicht zukunftsfest

Von: Tobias Zaplata

Zur heutigen Vorstellung des Rentenpakets äußert sich der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK NRW, Horst Vöge, wie folgt:

Aktenordner mit Aufschrift "Rente".
© Sozialverband VdK NRW

„Wir begrüßen, dass der Absturz des Rentenniveaus verhindert wurde und dass es vorläufig bei 48 Prozent bleibt. Allerdings plädieren wir für eine Erhöhung auf 53 Prozent. Dazu brauchen wir keine spekulativen Investitionen auf dem Aktienmarkt, für die langfristig Milliarden Euro Schulden gemacht und nachfolgende Generationen belastet werden. Wenn ich sehe, dass ein Fünftel aller Rentnerinnen und Rentner überhaupt keine Ersparnisse mehr hat oder in NRW zuletzt innerhalb eines Jahres zehn Prozent mehr Menschen Grundsicherung im Alter erhalten haben, ist dies der einzige Weg. Eine grundsätzliche Anhebung des Renteneintrittsalters lehnt der VdK ab.

Zur Finanzierung brauchen wir eine Rentenreform. Auch Selbstständige, Abgeordnete und Beamtinnen und Beamte müssen künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Ich befürworte zudem das österreichische System, wonach Arbeitgeber überproportional an den Rentenbeiträgen beteiligt werden. Generell müssen wir an das Steuersystem ran. Eine grundlegende Reform der Erbschaft- und Schenkungssteuer etwa würde Milliardenbeträge in die Kasse spülen. Vor allem sehr hohe Erbschaften sollten stärker besteuert werden, indem die Freibeträge für Erben angepasst werden.

Und wieso nehmen wir uns nicht auch ein Beispiel an der Schweiz? Das Nachbarland hat vor zwei Tagen per Volksabstimmung durchgesetzt, dass künftig 13 statt 12 Zahlungen aus der staatlichen Rentenkasse an die Berechtigten fließen. Das ist Demokratie pur und schafft Vertrauen in die Politik!“


Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind mehr als 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.