Kategorie Aktuelle Meldung Pflege

Mehr Azubis in der Pflege: VdK NRW warnt vor Augenwischerei

Von: Tobias Zaplata

Sozialverband fordert bessere Rahmenbedingungen - Abbrecherquote bei 30 Prozent 

Ein alter Mann im Rollstuhl bekommt von einer Pflegerin Medikamente
Es fehlt an Nachwuchskräften in der Pflege. © IMAGO/Westend61

Der Sozialverband VdK NRW begrüßt, dass laut Externer Link:aktuellen Zahlen von IT.NRW 4,5 Prozent mehr Menschen eine Ausbildung in der Pflege begonnen haben als ein Jahr zuvor. "Diese geringe Zunahme ist ein gutes Signal. Allerdings dürfen wir hier nicht Augenwischerei betreiben, denn die Rahmenbedingungen in der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann müssen endlich verbessert werden", sagt der Landesvorsitzende Horst Vöge - vor allem vor dem Hintergrund, dass nach Angaben der Ruhrgebietskonferenz Pflege 30 Prozent ihre Ausbildung wieder abbrechen.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: In den nächsten zehn Jahren werden bundesweit 500.000 Pflegefachkräfte in Rente gehen, deshalb muss deutlich mehr Nachwuchs her. "Zudem wandern durch die 2020 eingeführte generalistische Ausbildung Fachkräfte in die Krankenhäuser ab. Wir benötigen mehr Ausbildungskapazitäten durch mehr Pflegepädagogen. Und es muss niedrigschwellige Wege in den Beruf geben, mit verlässlichen Arbeitszeiten sowie fachlichen Aufstiegschancen", betont Horst Vöge.

Darüber hinaus müsse es einheitliche Lehrpläne für alle Bundesländer geben. "Wenn wir es nicht schaffen, endlich bürokratische Hürden abzubauen, sind am Ende des Tages Pflegebedürftige und deren Angehörige die Verlierer."


Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind mehr als 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Bürgergeld sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.