Vortrag der VdK-Kaarst „Tipps für Senioren im Umgang mit Trickbetrügern“
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Tipps für Senioren im Umgang mit Trickbetrügern
Wie geht man damit um, wenn man Opfer eines Schockanrufs wird? Diese und weitere Fragen waren Teil der Infoveranstaltung des VdK-Ortsverbands Kaarst. Polizeibeamter Christoph Kaiser informierte die Senioren über mögliche Betrugsmaschen
„Hallo Mama, hallo Papa, ich habe eine neue Handynummer“:
Das ist ein Satz, mit dem so mancher Betrugsversuch am Telefon beginnt. Solche Betrugsmaschen und dessen Prävention waren am Dienstagabend Thema im Tenne Haus. Der Sozialverband VdK hatte zum Vortrag gegen Trickbetrug geladen. Denn diese Anrufe laufen immer darauf aus, dass Geld übergeben werden soll. Auch perfide Schockanrufe kommen immer noch vor. Doch warum sind die Täter mit so etwas immer wieder erfolgreich?
Polizeibeamter Christoph Kaiser nannte folgende möglichen Gründe: „Es wird das Herz angesprochen, die Anrufer sprechen fast schon in einem Behördenjargon und sie dramatisieren gewaltig. Da geht der Blutdruck beim Angerufenen durch die Decke.“ Die Polizie würde nie fragen, ob sich irgendwelche Werte im Haus befinden, erklärte der Beamte. Und auch die Notrufnummer 110 würde nie auf dem Display des Angerufenen zu sehen sein, sollte die Polizei tatsächlich mal anrufen. Nach einem Unfall würde auch keine Kaution festgesetzt und eingefordert.
Sein Tipp: „Einfach auflegen.“ Wer unsicher ist, kann anschließend gerne die örtliche Polizeibehörde anrufen. „Je spektakulärer, desto wirksamer“, sagte Kaiser. Die Anrufer nutzten das Obrigkeitsdenken der alten Menschen aus. Auch wenn angeblich Microsoft oder Europol anruft, sei Auflegen das Beste, was man tun könne. Und wenn es klingelt, ist besondere Vorsicht geboten. Die Tür sollte schnell geschlossen werden, wenn eine Witwe Besuch von einem angeblichen früheren Arbeitskollegen bekommt. Kaiser warnte davor, voreilig die Haustür zu öffnen. „Ich mach jetzt nicht mehr auf – auf Wiedersehen“, könnte man durch die geschlossene Tür rufen. Wenn es einen Riegel gibt, sollte dieser nicht sofort gelöst werden.
Abschließend riet Kaiser dringend davon ab, sich als Angerufener zum Schein auf die Anweisungen einzulassen: „Das Risiko ist zu groß. Die Haupttäter sind im Ausland, vor allem in Polen und der Türkei. Der Abholer weiß in der Regel nicht viel über seine Auftraggeber und er bekommt für seine Dienste oft auch nur ganz wenig Geld“, erklärte der Polizeibeamte. Wenn vermeintliche Handwerker an der Tür klingeln, drohe Wucher. Ob die Platten von Moos gereinigt werden sollen oder mit der Dachrinne etwas nicht stimmt: Keinen Auftrag erteilen. Ansonsten sei eine böse Überraschung in Form einer unglaublich hohen Rechnung vorprogrammiert.
Kaiser warnte auch alleinstehende Senioren vor der Partnersuche im Internet: „Oft wird eine Romanze nur vorgetäuscht.“ Spätestens wenn man aufgefordert wird, Geld zu überweisen, sollte man den Kontakt sofort abbrechen. Dann steht fest, dass es Habgier und nicht Liebe war.
Autor: Rudolf Barnholt
Unsere Veranstaltung zum Thema "Seniorenprävention" war gut besucht. Nach seinem Vortrag ist Herr Kaiser selbstverständlich noch auf die Fragen der Mitglieder eingegangen. Zum Abschluss wurden noch Informationsbroschüren der Polizei verteilt.
SENIOREN IM ALTER SICHER LEBEN