VdK Reise zum Weinhaus Schieferfels in Veldenz
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Bei bestem Reiseregenwetter ist der VdK OV Anröchte-Erwitte am 03.08.2023 trotz kleiner Unstimmigkeit wer wo zusteigt pünktlich Richtung Süden aufgebrochen. Passend zum ersten Halt in Maria Laach klarte der Himmel auf und die erlahmten Beine hatten 2 Std. lang Zeit trockenen Fußes die Gegend rum um die Benediktinerabtei und den größten Rheinland-pfälzischen See mit 50m Tiefe zu erkunden.
Just als alle – gestärkt mit hauseigener Klosterwurst und oder Bier – wieder im Bus saßen, sorgte der Himmel wieder für klare Scheiben, so dass zur Ankunft im Feriendomizil – selbstverständlich wieder bei strahlendem Sonnenschein – kein einziges Insekt durch das Reisegefährt sein Leben hatte lassen müssen. Diese wunderbare Mischung aus Regen für die Busfahrt und Sonne bei Freiluftaktivitäten bei angenehmen Temperaturen um 20°C blieb uns bis zum Reiseende erhalten.
Reichlich feucht, bei manchem auch nass wurde es trotzdem - aber nur von innen: Bester Moselwein von weiß bis rosé über dunkelrot, von staubtrocken bis Super süß, im Glas, in Soßen und im Dessert - spätestens bei Letzterem war der damals noch sehr junge Koch des Jahres 2012 deutlich zu erkennen.
War für die Weinliebhaber schnell klar bei Fritz Weirich (https://www.weinhaus-schieferfels.de) im richtigen Weinhaus zu sein, kamen auch Nullpromilleliebhaber auf ihre Kosten, wo sonst hat man schon die Gelegenheit einen Müller-Thurgau unvergoren zu genießen und während für die einen Dornfelder Rotling mit 11 Prozent Alkohol neben vielen anderen immer auf den Tischen stand, war bei anderen Dornfelder roter Traubensaft mit 0 Prozent beliebt und der Abend, allen Anstrengungen des Tages zum Trotz, lang. Die Lücke, die der auf den nächsten Abend verschobene Alleinunterhalter hinterließ, wurde von Erika Müller nebst Freundin und Quetschkommoden zur Freude aller bestens gefüllt.
Nach dem ausgesprochen lobenswerten Frühstück inkl. Kleinigkeiten für den süßen Zahn, ausdrücklicher Einladung die bereitgelegten Butterbrotbeutel zu nutzen und dem Tagesüberblick durch den „alten“ Junior Fritz – die Seniorchefin ist 99 Jahre alt und bis heute sehr an den Gästen des Hauses interessiert – konnten wir nach kurzer Busfahrt entlang des schönen Moselufers in einen Teil der Geschichte des Klosters Machern eintauchen. Eine freundliche Alexa aus Fleisch und Blut erklärte kurzerhand 4 VdK Mitglieder zu Abt, Mönch, Äbtissin und Hilfsmönch und veranschaulichte mit Witz und zwinkerndem Auge dem geneigten Ohr die Verhältnisse aus der Grünungszeit des Klosters und seine wechselvolle Geschichte.
Anschließend war Zeit sich Puppen, dazugehörige Häuser, Spieluhren und vieles mehr aus längst vergangener Zeit anzusehen, prachtvolle Ikonen auf sich wirken zu lassen oder den heimischen Schnapsvorrat mit Produkten aus der Klosterkellerei aufzufüllen, bevor wir uns auf einem gemütlichen Ausflugsschiff ab Bernkastel über die Mosel tragen ließen.
Eine aus gutem Grund touristisch hochfrequentierte Altstadt ließ nicht selten die Frage aufkommen, wie in unserem gut genormten Land je so etwas Hübsches hat entstehen können – es muss mal anderes gewesen sein, als es jetzt ist. Auch waren wir bass erstaunt, in der Fremde ein Pfarrerzitat aus der Münsteraner St. Lambertikirche auf einer Hauswand zu lesen:
Geschafft und mit platten Füßen, aber glücklich mit den Erlebnissen des Tages, sorgte Grillschinken mit Kräwes (Kartoffelstampf mit Sauerkraut) für neue Kräfte und der Alleinunterhalter für gute Stimmung – wie am Abend zuvor unter Wein und hausgemachtem Schmalz so viel die Herzen begehrten. Auch dieser Abend wurde laut und lang, was der eine oder andere am nächsten Tag ausbaden musste.
An Tag 3 war unser erster Halt, nach erneut traumhaften Ausblicken über das Moseltal und endlosen Reihen namhafter Weinberge von Rittersturz bis schwarze Katze, die St. Paulin Pfarrkirche Trier, eine auffallend helle, freundliche Barockkirche, die gebührend zu betrachten, der Rest des Tages erforderlich gewesen wäre. Nicht von ungefähr erinnert die kleine Basilika an die lichtdurchflutete Ruhe der Abteikirche Neresheim. Für beide Bauten stammten Pläne von Balthasar Neumann. Gut, dass der Tagesplan kurzfristig um diese Kirche ergänzt wurde!
Nach weitschweifigem Panoramablick vom ehemaligen Landesgartenschaugelände auf dem Petrisberg aus auf Trier und die Mosel – von Einheimischen Knutschkurve genannt -, war für jeden Zeit diese alte Stadt nach eigenem Gusto zu erkunden. Ließ das Gros sich noch diverse Sehenswürdigkeiten - Porta Nigra, Römerbrücke, Karl-Marx Statue… erklären, traf man sich spätestens in der hohen Domkirche St. Peter zu Trier, der ältesten Bischofskirche Deutschlands, wieder. Auch hier gab es so viel zu sehen, dass der ganze Tag nicht ausgereicht hätte, auch wenn man nach Erklimmen der Empore das Gewand Jesu nicht zu sehen bekam, was möglichweise daran liegt, dass auch andere Kirchen der Welt für sich beanspruchen, im Besitz desselben zu sein. Wir hörten Rotling, Grauburgunder und Fritz‘ RoSecco schon rufen, als wir auf dem Rückweg einen letzten Halt mit traumhaftem Moselausblick genossen, bevor ein letztes rustikales Abendessen unsere Kurzreise mit Winzerfleischkäse und Möhrengemüse abschloss und weil wir wohl reichlich aber nicht zu viel Wein konsumiert hatten, wurde aus Sweetheart und anderen Resten noch allerbeste Weincreme kredenzt. Zum Ausklang von Abend und Reise kam die anschließende Weinprobe gerade recht und mancher hat sich die eine oder andere Kiste zum „Ausschleichen“ dieses Urlaubs mit nach Hause genommen.
Wer also einen guten Freund unter den Mitfahrern hat, könnte sich hier oder da einladen und doch noch eine kleine Vorstellung des VdK Erlebnisurlaubs 2023 bekommen.