Zeichen für Demokratie, gegen Hass und Ausgrenzung
Von Peter Ries
warum fällt es so vielen schwer, anderen – ob wohnungslos, geflüchtet, arm oder reich, ob christlich, muslimisch, jüdisch oder ohne Glauben – mit Offenheit zu begegnen und sie einfach als Menschen zu akzeptieren?
Ist es wirklich unser Ernst zu glauben, dass Wohnungslose, Bettelnde oder Geflüchtete grundsätzlich etwas Böses im Schilde führen? Dass sie uns etwas wegnehmen wollen – unseren Wohlstand, unsere Sicherheit, unsere Arbeit?
Nein! Auch sie sind Menschen. Menschen wie du und ich. Menschen, die hier in Frieden leben wollen. Die arbeiten, die Steuern zahlen, die sich ehrenamtlich engagieren. Menschen, die Berufe ausüben, die viele von uns nicht machen möchten. Menschen, die alles zurücklassen mussten – nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Angst um ihr Leben und das ihrer Familien.
Was gibt den Hetzern und Hassern das Recht, diese Menschen zu beleidigen, auszugrenzen oder gar anzugreifen? Wer bestimmt, dass jemand weniger wert ist – nur weil er oder sie aus einem anderen Land kommt, eine andere Hautfarbe hat oder einen anderen Glauben?
Niemand hat dieses Recht.
Wir müssen uns fragen:
Würden wir nicht auch fliehen, wenn Krieg, Hunger oder Gewalt unser Leben bedrohen? Würden wir nicht auch unsere Kinder schützen wollen, unsere Familien in Sicherheit bringen?
Es ist reine Illusion zu glauben, dass wir für immer sicher und verschont bleiben. Unsere Menschlichkeit darf nicht an Staatsgrenzen enden. Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht an seiner Herkunft.
Ein freundlicher Gruß, ein Lächeln, ein „Danke“ – das kostet uns nichts, aber es kann alles verändern. Und wer ein wenig mehr tun möchte, kann helfen, spenden, fragen: „Kann ich dir helfen?“ Schon dieser kleine Schritt kann ein Zeichen setzen – gegen Hass und für Menschlichkeit.
Lasst uns zeigen, dass wir für Zusammenhalt stehen, für ein friedliches Miteinander, für ein starkes demokratisches Miteinander – und nicht für Ausgrenzung, Vorurteile und Gewalt.
Die Welt ist voll von Bildern der Zerstörung. Wir sehen sie täglich in den Nachrichten. Und ja – wir leben in keinem dritten Weltkrieg, aber sicher davor sind wir nicht. Umso mehr sollten wir heute aufstehen, bevor es zu spät ist.
Denn Krieg trifft alle – auch die, die ihn anzetteln. Auch ihre Kinder, Familien und Freunde sind nicht unverwundbar.
Darum appelliere ich an alle:
Nehmen wir uns Zeit zum Innehalten. Denken wir nach, bevor wir urteilen. Öffnen wir Herz und Verstand für die, die anders sind – nicht schlechter, nicht besser – einfach anders.
Missgunst, Neid und Ignoranz machen unsere Welt nicht besser. Aber Mitgefühl, Respekt und ein Miteinander – das kann Zukunft gestalten.
Gönnen wir auch den „Anderen“ einmal Erfolg. Zeigen wir: Die Würde des Menschen ist unantastbar – die jedes Menschen.
Ich wünsche allen eine friedliche und versöhnliche Zeit. Möge sie geprägt sein von Menschlichkeit, Toleranz und dem tiefen Bewusstsein, dass wir in einer Demokratie leben – und dass es unsere Aufgabe ist, sie zu schützen.
Info:
Anfang Juli wird Garath zum Schauplatz einer besonderen Aktionswoche
Unter dem Motto „Unser Garath – Vielfalt verbindet“ lädt das Stadtteilteam Garath zur Woche der Demokratie ein. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, die bunte und vielfältige Gemeinschaft des Stadtteils sichtbar zu machen. Und sich gegen Hass, Ausgrenzung und für Mitmenschlichkeit und Demokratie einzusetzen.
Mach' mit, wenn dir Frieden und Mitmenschlichkeit am Herzen liegen!
Peter Ries
VdK Düsseldorf/OV Benrath-Garath
Mtgl. Behindertenrat
Bezirksvertreter in Garath
