Kategorie Ortsverband Uedem

"Wegen jeder Kleinigkeit wird geklagt!"

Bild von der Veranstaltung
Der Saal im Bürgerhaus Uedem war fast ausgebucht, so viele Interessierte wollten den Vortrag "Erben und Vererben" des Ortsverbandes Uedem hören und sezhen. © Franz Geib

Wenn ein Mensch stirbt, gibt es immer jemanden dem etwas hinterlassen wird. Das eine bedingt das andere, Vererben und Erben gehören untrennbar zusammen. Welche Folgen das mitunter haben kann, worauf Erblasser und Erben achten sollten, hat Bettina Trenckmann, ehemalige Richterin am Landgericht Kleve, am Montagabend in einem Info-Vortrag des VdK-Ortsverbands Uedem im Bürgerhaus Uedem erklärt. Eins vorweg: Der Vortrag war mega-spannend und für die allermeisten gab es Informationen rund ums Erbrecht, womit so mancher wohl kaum gerechnet hätte...

Uedem. Bevor es los ging, begrüßte der Ortsvorsitzende Karl-Heinz-Hermsen die rund 70 Gäste und lud sie zunächst zu einer Stärkung ein. Das Team des Bürgerhauses hatte eine leckere Gulaschsuppe vorbereitet und die Teilnehmer des Abends ließen sich nicht lange bitten. Die kräftige Abendmahlzeit tat gut, denn die Referentin, die lange Zeit als Strafrichterin arbeitete, eröffnete ihren Vortrag mit markigen Worten: "Das Strafrecht und das Erbercht haben eines gemeinsam: Es wird blutig!" Denn die Auslegung eines vom Erblasser verfassten Testaments oder die Rechtslage führen, so bestätigte Bettina Trenckmann aus ihrer Berufserfahrung, oft dazu, dass sich Hinterbliebene nur schwerlich mit der Hinterlassenschaft anfreunden wollen. "Wegen jeder Kleinigkeit wird geklagt!", so Bettina Trenckmann zu den aufmerksam lauschenden Gästen.

Aus diesem Grund ist das Bürgerliche Gesetzbuch, welches schon als Taschenbuch fast 1.000 Seiten dick ist, beinahe voll mit Paragraphen rund ums Erben und Vererben. Allein 400 davon befassen sich nur mit diesem Thema.

Aber die wichtigste Regel, die Bettina Trenckmann den Zuhörern gleich vorweg mit auf den Weg gab, lautete: "Machen Sie ein Testament!" Auch jungen Leuten, von denen es auch einige in den Vortrag geschafft haben, riet sie dazu, die vermeintliche Hinterlassenschaft, die vielleicht in weiter Ferne liegen mag, frühzeitig zu regeln, denn: "Ändern kann man es immer noch und zwar so oft man will!"

In einem sehr informativen, aber auch launigen Vortrag flog die Zeit, angesetzt waren eineinhalb Stunden, aber die reichten bei weitem nicht aus, nur so davon. Die Gäste, die auch aus den Nachbarkommunen Goch, Kleve, Kalkar, Weeze und andere in die Schustergemeinde kamen, hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und davon machten sie reichlich Gebrauch, denn Unklarheiten gab es genug.

Und wer trotzdem Fragen hatte, konnte am Ende noch Infomaterial mit nach Hause nehmen.

Für den Ortsverband Uedem war das Fazit am Ende klar: Der OV hatte mit einem äußerst unterhaltsamen Vortrag für einen gelungenen Auftakt seiner für 2024 geplanten Veranstaltungsreihe gesorgt. Und eine Wiederholung dieses Vortrags ist ebenso nicht ausgeschlossen.

Wer den Vortrag allerdings verpasst hat und nun wissen will, wo ein solcher im Kreis Kleve stattfindet, meldet sich am besten mit einer Mail beim Ortsverband Uedem unter ov-uedem@vdk.de Die Mitarbeiter des Ortsverbandes informieren gerne über diese und weitere Veranstaltungen.