Wahre Worte nach der Wahl: VdK-Jahresempfang in Düsseldorf

Rückblick auf die politischen Entwicklungen nach der Bundestagswahl
VdK-Vorstandssprecher Thomas Zander und Düsseldorfs Bürgermeisterin Clara Gerlach eröffneten die Veranstaltung mit herzlichen Grußworten.
VdK-Vizepräsident Peter Jeromin warf im Anschluss ein interessantes Schlaglicht auf die aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen.
Zusammenfassung der Rede
Von Peter Ries
Peter Jeromin eröffnete seine Rede mit einem Rückblick auf die politischen Entwicklungen nach der Bundestagswahl und betonte die Herausforderungen, die sich für die Sozialpolitik aus der aktuellen Lage ergeben. Er kritisierte die ehemalige Ampel-Koalition für Führungsschwäche und eine Politik, die viele Bürger nicht mehr erreiche. Besonders besorgniserregend sei der Zuwachs der AfD, insbesondere in sozial schwächeren Stadtteilen, was auch für den VdK eine Herausforderung darstelle. Er betonte, dass sich der VdK mit dieser Entwicklung auseinandersetzen müsse, statt sie zu ignorieren.
Ein zentrales Thema war die soziale Gerechtigkeit. Jeromin stellte klar, dass der VdK sich gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus positioniere und die AfD deshalb nicht als normale Partei betrachte. Besonders schockierend sei die ablehnende Haltung der AfD zur Inklusion, ein Bereich, für den sich der VdK seit Jahrzehnten stark mache. In diesem Zusammenhang hob er die Verdienste des VdK hervor, etwa durch die Rechtsberatung und den Einsatz für Menschen mit Behinderung.
Jeromin ging auch auf die finanzielle Lage der Sozialversicherungen ein. Er warnte vor steigenden Belastungen für die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung und forderte eine gerechtere Finanzierung.
Ein besonders wichtiger Punkt war die Rentenpolitik: Der VdK setze sich für eine Stabilisierung des Rentenniveaus auf 48 Prozent ein, anstatt es weiter abzusenken. Außerdem forderte er, dass alle Bürger – inklusive Politiker – in die Rentenversicherung einzahlen sollten.
Im Gesundheitsbereich kritisierte er die steigenden Defizite der gesetzlichen Krankenversicherung und warnte vor einer ungleichen Belastung der Versicherten. Er forderte, dass der Staat versicherungsfremde Leistungen übernehmen müsse. Auch die Pflegepolitik war ihm ein wichtiges Anliegen: Die Zahl der Pflegebedürftigen steige, doch es fehlten Plätze und Pflegekräfte. Er forderte weniger Bürokratie in der Pflege und eine bessere Unterstützung von pflegenden Angehörigen.
Abschließend würdigte Jeromin die Arbeit des VdK und hob die Rolle des Verbandes als „Kümmerer“ hervor. Der VdK sei eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die sich von der Politik im Stich gelassen fühlten. Er forderte, dass der Verband weiterhin nah an den Menschen bleiben und ihre Interessen engagiert vertreten solle.
Es gilt das gesprochene Wort
Als Hauptredner plädierte der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Südekum für dringend notwendige Reformen der Schuldenbremse und mehr Investitionen in unsere Infrastruktur.
Vorständin Manuela Dörtelmann schloss den offiziellen Teil mit einem Plädoyer für mehr sozialen Zusammenhalt ab.
Die gesamt Rede als PDF im Anhang.