Stellungnahme zur geplanten Schließung der Notfallpraxis in Ratingen

Anders als ursprünglich beschlossen, möchte die KV Nordrhein die Ratinger Notfallpraxis bereits zum 1.12.2025 schließen. Der Rat der Stadt Ratingen hat die verschiedenen Organisationen (auch den mitgliederstarken VdK-OV Ratingen) in seiner öffentlichen Ratssitzung gebeten die KV Nordrhein anzuschreiben. 

Unser Schreiben an die KV Nordrhein:

Sehr geehrte Damen und Herren,

der VdK-Ortsverband Ratingen vertritt rund 1.200 Mitglieder, von denen viele gesundheitlich stark eingeschränkt oder schwerbehindert sind. Mit großer Sorge verfolgen wir daher die jüngsten Entwicklungen und Entscheidungen der KVNO, die erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Versorgung vor Ort haben.

Unsere Mitglieder sind in besonderer Weise auf eine wohnortnahe und verlässliche ärztliche Betreuung angewiesen. Für viele ist es kaum möglich, längere Wege zu Arztpraxen in Nachbarstädten zu bewältigen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im VRR-Bereich ist oft kostenintensiv und körperlich belastend, Taxifahrten können die meisten Betroffenen finanziell überhaupt nicht aufbringen.

Umso unverständlicher ist es, dass die KVNO bisher keine nachvollziehbare Begründung für ihre Entscheidungen geliefert hat und der Einladung zur Ratssitzung der Stadt Ratingen nicht gefolgt ist. Dieses Fernbleiben hat bei unseren Mitgliedern, ebenso wie in weiten Teilen der Bevölkerung, Enttäuschung und Unverständnis hervorgerufen.

Wir appellieren eindringlich an die KVNO, die Hintergründe ihrer Entscheidung offenzulegen und aktiv an einer Lösung mitzuwirken, die den besonderen Bedürfnissen älterer, kranker und behinderter Menschen in Ratingen gerecht wird. Eine funktionierende, ortsnahe Notfall- und Grundversorgung ist für unsere Mitglieder kein Luxus, sondern eine lebenswichtige Voraussetzung für Teilhabe und Sicherheit.

Kopie dieses Schreibens geht zur Information an unsere Mitglieder.

Mit freundlichen Grüßen
Yvonne Jost
Vorsitzende
Sozialverband VdK - OV-Ratingen