Pflegenotstand angeprangert
Heinz-Jürgen Wisselmann, Vorsitzender des Ortsvereins Rheine, berichtete von einem besonders krassen Fall aus einer seiner Beratungsstunden. Dabei handelte es sich um eine Familie mit einem gesetzlichen Anspruch auf 18 Stunden Pflege täglich. Im ersten Quartal dieses Jahres hätten zwei kooperierende Pflegedienste mehr als 40 Prozent, also rund 665 Stunden, dieses Anspruches mangels Personal nicht erbringen können. Das sei eine Ersparnis für die Pflegekasse von über 23.000 Euro für dieses Quartal gewesen. Erbracht worden seien die fehlenden Leistungen dann durch pflegende Angehörige.
„Das sind unhaltbare Zustände“, so die Stellvertreterin der Menschen mit Behinderung im VdK OV Rheine, Elke Sandmann zu dieser Problematik: “Man manövriert sich hier offenen Auges in eine Pflegekatastrophe hinein. Hier muss dringend nachgebessert werden.“
Der VdK Rheine beabsichtige daher, weitere Infostände zur Pflegekampagne zu organisieren, um den Forderungen des VdK Nachdruck zu verleihen. Das Leistungsgeschehen müsse deutlich vereinfacht und Leistungen wie Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und Tagespflege so gebündelt werden, dass der oder die zu Pflegende selbst entscheiden könne, wofür er oder sie es einsetzen möchte.