Kategorie Ortsverband Haßlinghausen

Pflege in Not: VdK mahnt stärkere Unterstützung für überlastete Angehörige an

Pflege
Senioren in der Pflege © pixabay
  • Starker Anstieg an Pflegebedürftigen in NRW
  • Verband fordert einheitliche Versicherung und Lohnersatz

Die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW ist laut der heutigen Externer Link:Mitteilung von IT.NRW stark gestiegen. Für den VdK kommt diese Entwicklung leider nicht überraschend. Der Sozialverband fordert entsprechende Maßnahmen. „Es müssen zusätzliche Versorgungsangebote geschaffen werden. Und Angehörige müssen endlich konsequent unterstützt und entlastet werden“, sagt der VdK-Landespräsident Horst Vöge. Denn knapp 88 Prozent der Pflegebedürftigen werden in den eigenen vier Wänden versorgt. „Die pflegenden Angehörigen sind die tragende Säule unseres Pflegesystems. Diese Menschen leisten unverzichtbare Arbeit, die oft mit enormer körperlicher, emotionaler und finanzieller Belastung verbunden ist.“

Der VdK NRW begrüßt demzufolge die geplante Erhöhung der Pflegeleistungen um 4,5 Prozent zum 1. Januar 2025 als einen positiven Schritt zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. „Diese Anpassung reicht jedoch nicht aus, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Inflation angemessen auszugleichen“, sagt Horst Vöge.

Aus Sicht des VdK müssen Bund und Länder dringend den Ausbau der Plätze in der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege und von unabhängigen Pflegeberatungsstellen vorantreiben. Außerdem benötigen pflegende Angehörige mehr Möglichkeiten zur Unterbrechung oder Reduzierung der Erwerbsarbeit. „Zusätzlich sollte ein Lohnersatz eingeführt werden, denn schon jetzt gilt laut einer AOK-Studie jede vierte pflegende Angehörige als arm“, betont der VdK-Landespräsident.

Zur Finanzierung fordert der VdK eine einheitliche Pflegeversicherung, in die alle Bürgerinnen und Bürger, also auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige einzahlen. Nur so könne das System zukunftsweisend auf eine breite Basis gestellt werden. Zusätzlich ist es wichtig, dass versicherungsfremde Leistungen wie pandemiebedingte Mehrkosten, Beiträge zur Rentenversicherung und Ausbildungskosten über die Steuer getragen werden. „Wir dürfen nicht länger abwarten, während immer mehr Menschen in Not geraten“, unterstreicht Horst Vöge.