Kategorie Ortsverband Neuwerk-Lürrip

Parkplatznöte: Verkehrswende sozial gestalten!

Ein klassischer blauer Behindertenausweis neben einem orangen Parkausweis für Sonderparkgenehmigungen.
Sonderparkgenehmigungen gewinnen an Bedeutung. © VdK OV Neuwerk/Lürrip

Wir kennen die Sorgen und Nöte unserer Mitglieder, tun dies auch kund und freuen uns, wenn Kommunalpolitik und Verwaltung mit uns an einem Strang zieht im Interesse von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. 

Parknöte in Neuwerk: 

Die Verlegung von Steinen im Jahr 2022 auf der Engelblecker Straße führte zum Wegfall von zahlreichen Stellen zwischen Bäumen, auf denen bis dahin jahrzehntelang Parken geduldet wurde. 2023 übergaben wir deswegen an den Oberbürgermeister ein Schreiben zur Behandlung des Themas im Anregungs- und Beschwerdeausschuss; ein Auftrag der Politik an die Verwaltung zur Lösungssuche war in der Folge notwendig

Mit verschiedenen Vertretern von Parteien waren wir immer wieder in Gesprächen, bezogen in Leserbriefen Stellung, hielten unsere Mitglieder per E-Mail und auf Veranstaltungen auf dem Laufenden, erklärten unermüdlich die Probleme von Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf, die sich infolge fortfallender Parkplätze verschärfen und unterbreiteten Lösungsvorschläge. Etappenweise stellten sich Erfolge ein:

Auf Antrag der CDUkurz fürChristlich Demokratische Union, der mehrheitlich von den Fraktionen angenommen wurde, hatte die Verwaltung eine Vorlage zur Einrichtung von Parkplätzen auf der Engelblecker Straße erstellt, die am 10.09.24 den Bezirksvertretern vorgestellt wurde und anschließend weitere Gremien durchlief.

Auch Bezirksvorsteher Volker Küppers (SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands) bemühte sich stetig um eine Lösung: Am 12.11.24 stellten SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands, FDPkurz fürFreie Demokratische Partei und Grüne im Zuge der Aufstellung des städtischen Haushalts einen gemeinsamen Antrag zur Einstellung von 50.000 Euro zur Einrichtung regulärer Parkplätze an einigen möglichen Stellen. Die Vertreter der CDUkurz fürChristlich Demokratische Union hätten den Antrag noch gerne um die Einbeziehung von betroffenen Anwohnern und Stellflächen für E-Scooter erweitert, stimmte jedoch im Interesse der Anwohner dem "Ampel-Antrag" zu. 

Wir danken allen beteiligten Kommunalpolitikern für den guten Austausch mit uns und ihr MITZIEHEN! Im Interesse der betroffenen Anwohner hoffen wir nun auf eine zügige Umsetzung durch die Verwaltung. 

Wir hoffen außerdem, dass die Probleme von Menschen mit Behinderung, Pflegebedürftigen und deren Angehörigen bei der Verkehrswende von Verwaltung und Politik künftig besser beachtet werden. Die Einrichtung von Stellplätzen für E-Scooter wäre sicherlich auch in Mönchengladbach eine sinnvolle Maßnahme zur Schaffung barrierefreier Gehwege. 

Unsere (teils erfüllten) Forderungen: 

  1. Zeitnahe Bearbeitung von Anträgen auf Schwerbehinderung und verschlanktes Verfahren bei der Vergabe von orangen und blauen Parkausweisen durch Änderung des Formulars.
  2. Einführung und zügige Vergabe von temporären Parkausweisen 

    ERFOLGSNOTIZ: Im Dezember 2022 wird der temporäre Parkausweis auch in Mönchengladbach eingeführt. Seit Januar 2023 gibt es auch in Mönchengladbach eine unkomplizierte Externer Link:Antragstellung und Vergabe.

  3. Erweiterung des berechtigten Personenkreis für den orangen Parkausweis 
  4. Schaffung von mehr Sonderparkraum 

Unsere Gründe: 

Jeder aufgegebene Parkplatz verschärft die ohnehin schon erschwerte Situation für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen: 

  • Die häusliche Versorgung durch Pflegedienste, Physiotherapeuten, Ärzte, Podologen, Lieferanten von Essen etc. muss gesichert sein. 
  • Parkraum zum Besuch von Praxen etc. ist für Menschen mit Behinderung ein existenzieller Bedarf und kein Luxus. 
  • Pflegende Angehörige verdienen jede gesellschaftliche Unterstützung. 

Der Kampf um Parkräume darf nicht auf den Rücken der Schwächsten ausgetragen werden! Dafür setzen wir uns seit 2022 ein. 

Auftakt unserer Forderung nach einer sozialen Verkehrswende: 

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier fand vom 09. bis 18. September 2022 die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ statt. Auftakt für unsere Forderung nach einer sozialen Verkehrswende an zwei Infoständen. Mit Nachdruck vertreten wir seitdem dieses Thema per Korrespondenz und in Gesprächen mit Verwaltung und Bezirksvertretung, mit Leserbriefen, Presseberichten und Informationen an unsere Mitglieder. 

Wir meinen:

Eine Verkehrswende nimmt die Menschen nur mit, wenn sich diese auch an die Schwächsten orientiert!

Denn faktisch kennt jeder jemanden aus Familie, Nachbarschaft oder Bekanntenkreis, der wegen einer schweren Erkrankung, Alter oder Behinderung auf ein Auto angewiesen ist und deswegen die Notwendigkeit einer Steuerung aus eigenen Erfahrungen nachvollziehen kann. Die Instrumente zur Steuerung des Parkraums sind da und sollten auch genutzt werden.