Offene Sozialberatung für Bedürftige
Wieder eine Besonderheit aus unserem Ehrenamt: Der Kreisverband Bottrop bietet Bedürftigen in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und Sozialamt eine kostenlose Sozialberatung an. Das Angebot ist unabhängig von einer VdK-Mitgliedschaft.
Zielgruppe sind Menschen in schwierigen Lebenssituationen sowie deren Angehörige. Schwerpunkte sind Seniorenangelegenheiten, Informationen zur Pflege, zur Rente, zum Bürgergeld oder zur Arbeitsvermittlung. Die Beratung findet jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Pfarrheim St. Johannes (An St. Johannes 5) im Stadtteil Kirchhellen statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. In Kirchhellen haben nach Schätzungen des hiesigen Sozialausschusses bis zu zehn Prozent der Menschen Anspruch auf Sozialleistungen, von denen aber viele gar nicht in Anspruch genommen werden – zumeist aus Scham. „Durch unsere Anlaufstelle im Pfarrheim fühlen sich die Menschen wohl und sicher. Die Beratung erfolgt diskret und vertraulich“, sagt Josef Weiner, Vorsitzender des VdK in Bottrop.
Angestoßen wurde das außergewöhnliche Projekt durch Gabriele Brinkmann, Vorsitzende des Ortsverbands Kirchhellen. Sie habe den Bedarf schon seit Jahren gesehen, doch sie wusste auch: „Nur mit Ehrenamtlichen aus dem VdK war das Ganze nicht zu bewältigen“. Nach einem konstruktiven Austausch mit dem Sozialausschussvorsitzenden der Stadt Bottrop, Matthias Buschfeld, entstand die Idee der Zusammenarbeit der drei Beteiligten.
Lotsenfunktion
Da die Koordinatoren der Beratungsstelle Hand in Hand gehen, kann Hilfestellung in zahlreichen Anliegen gegeben werden. Das Sozialamt der Stadt Bottrop, das Jobcenter und die Ehrenamtlichen aus dem Sozialverband VdK gewährleisten ein breites Spektrum an Themen, die bei einer Erstberatung abgedeckt werden können. Und wem vor Ort nicht gleich geholfen kann, der bekommt zumindest den richtigen Ansprechpartner zugewiesen.
Wie wertvoll dieses Angebot sein kann, berichtet der Kirchhellener Jürgen Strütjen. Ihn ereilte ein schweres Schicksal, nachdem eine Mittelohrentzündung zu einer Hirnhautentzündung umschlug, gefolgt von einer Sepsis und mehr. „Es folgte die Amputation von drei Gliedmaßen“, berichtet er. „Aber wie läuft das dann ab? Wie komme ich an einen Schwerbehindertenausweis, was mache ich, wenn mein Krankengeld jetzt bald ausläuft?“, zählt er einige Beispiele auf. Hilfe bekam er dank dieser offenen Beratung.