Kategorie Ortsverband Neuwerk-Lürrip

Neuigkeiten aus dem Vorstand und ein guter Rat

Ein weißer Aktenordner mit Aufschrift VdK und ein roter Aktenordner mit Unterlagen zur Gesundheit
Das Schicksal liegt oft in den Papieren. © VdK OV Neuwerk/Lürrip

Einstimmig wurde der Vorstand auf der Versammlung am 09.04.2025 entlastet. Das Votum: Weiter so, die verschiedenen ehrenamtlichen Angebote finden auch in diesem Jahr ihre Fortsetzung. Zum Glück! 

Ehrenamtliche Sprechstunde geht gesichert weiter

Dank Neuzugang Reinhold Groß-Onnebrink und seiner erfolgreichen Teilnahme an der Externer Link:Fortbildung zum Schwerbehindertenrecht im Kreisverband Mönchengladbach, kann die ehrenamtliche Sprechstunde ab April wieder aufgenommen werden. Der neue Schriftführer  fand, genau wie Neuzugang Gerda Roggen, als Sitzungsgast Zugang zum Vorstand und „fing rasch Feuer“. Doppeltes Glück für unseren Ortsverband: Ohne Schriftführer funktioniert auf Dauer kein Vorstand und ohne ehrenamtliche Sozialberater keine Hilfestellungen im Schwerbehindertenrecht, die hauptamtliche Mitarbeiter einer Kreisgeschäftsstelle infolge der Arbeitsdichte nicht leisten können.

Sehr erfreulich ist es daher auch, dass das langjährige Vorstandsmitglied Renate Neunzig ebenfalls nach erfolgreicher Schulung zur ehrenamtlichen Sozialberaterin des VdK ernannt wurde.

Neu im Vorstand: Ansprechpartnerin für Inklusion 

Wesentlich skeptischer ging zunächst Gerda Roggen an einem Ehrenamt im VdK heran: „Werde ich der Sache gewachsen sein? Kann ich angesichts meiner Behinderung überhaupt Erwartungen erfüllen?“ Kann sie! Und zwar genau wegen ihrer Behinderung und ihrer langjährigen Erfahrung in einem politischen Mandat. Denn den besten Blick für die Belange von Menschen mit Behinderung haben immer noch die Betroffenen selbst. Und so hat Gerda Roggen bereits vor Bestätigung ihrer Berufung in den Vorstand durch die Versammlung Verbesserungen im Eingangsbereich der Bezirksverwaltungsstelle Neuwerk erfolgreich eingebracht (Bericht folgt nach der zugesagten Umsetzung in diesem Jahr).

Jeder Mensch ist wertvoll. 

Zumal wenn man erfährt, dass Expertise, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Gemeinschaft des VdK geschätzt und gefördert werden. Insofern ist es sehr schade, dass im Vorstand weiterhin zwei Stellvertreter-Posten unbesetzt bleiben.

Über die Entwicklung der Kreisgeschäftsstelle berichtete der stellvertretende Kreisvorsitzende Roland Vitz. Leider lassen zu viele Mitglieder diese jährliche Chance zum Austausch ungenutzt verstreichen.

Einblicke in die Arbeit des Sozialgerichts

Die für einen Ortsverband seltene Möglichkeit sich über Struktur und Arbeit des Landesverbands zu erkundigen, bot zum Einstieg in seinen Vortrag Referent Michael Hummel. Danach gab es auf eine lebendige und eindrucksvolle Weise Einblicke in seinen Erfahrungen bei Gericht. Mit einer Mischung aus trockenem Humor und Ernsthaftigkeit berichtete er von Herausforderungen, die verdeutlichen, wie wichtig Empathie im Sozialrecht sind. 

Wenn man wie Michael Hummel sowohl über die Sichtweise des „Berufsjuristen“ als auch des ehrenamtlichen VdK-Sozialberaters und des ehrenamtlichen Sozialrichters verfügt, dann entwickeln sich im Verlauf eines Vortrags Fragen und Antworten „auf die man erst mal kommen muss“. Internet und künstliche Intelligenz sind an dieser Stelle keine umfassende Alternative, weil es neben Erläuterungen zu Umfang und Aufgaben eines ehrenamtlichen Sozialrichters, zu Kammern des Sozialgerichts und Abläufen der Verfahren gerade die Einblicke in die Praxis und die Nachfragen der Zuhörer sind, die den Besuch eines Fachvortrags so wertvoll machen. 

Die Möglichkeit der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist eine der Stärken des VdK, die in den Ortsverbänden bis heute gepflegt wird. Es liegt an jedem Mitglied selbst, die sich daraus ergebenden Chancen aktiv zu nutzen. Die Schilderung kurioser, teils tragischer Fälle, machte klar, dass man sein gesundheitliches Problem und dessen Folge weder beim Arzt noch beim Juristen einfach abgeben sollte. Ein Stück Eigenverantwortung ist Teil des Erfolgs. 

Guter Rat 

Die ordentliche Führung von Unterlagen mit aussagekräftigen Berichten erspart viel Ärger und Probleme um Anerkennung des Leidens. Bevor man eine Einrichtung verlässt, sollte man den Entlassungsbrief vorsichtshalber auch lesen: Standardtexte und Alltagsstress bergen Fehler, die schwer „auszubügeln“ sind. 

Guter Rat zum Schluss: Bevor Sie mit einem Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung, eines Pflegegrads oder einer Erwerbsminderungsrente starten, erkundigen Sie sich erst einmal beim VdK.