Inklusion richtig leben: Ortsverbände am Niederrhein zeigen wie es geht
Wer den Namen VdK hört oder liest, denkt an den Sozialverband, der eine richtig profunde Beratung in Sozialfragen leistet, von Menschen, die -obwohl jenseits der 50- ordentlich was bewegen. In Uedem trifft sich unter anderem regelmäßig die „Klever Runde“ mit Mitgliedern verschiedener Ortsverbände am Niederrhein, die genau dieses Bild widerspiegeln. Denn die Gruppe packt an und das nicht nur bei Themen, die die Generation Ü50 betrifft. Schließlich geht Inklusion, richtig gelebt, alle an.
Eines der Themen der Klever Runde vor zwei Wochen in der Gaststätte Lettmann stellte der stellvertretende Kreisvorsitzende, Stephan Geier, vor: Schutzkonzept für Ehrenamtler.
Eigentlich läuft es rund in den Ortsverbänden und im Sozialverband, denn die Mitgliederzahlen bewegen sich auf einem konstant guten Niveau, mehr noch: Anders als bei so manchem Sport- oder Traditionsverein, wo sich der Mitgliederschwund kaum verbergen lässt, kann der VdK insgesamt von Zuwachsraten berichten.
Doch an einem Problem kommen auch die Ehrenamtler nicht vorbei: Der Ton wird rauer. Menschen, die beim Sozialverband beziehungsweise bei den Ortsverbänden Hilfe suchen, treten zunehmend aggressiver und fordernder auf, weiß der VdK-Kreisverband aus Erfahrung. MitarbeiterInnen würden angemacht, wenn es keine zufriedenstellende oder sofortige Antwort auf Fragen gibt. Und dies ist kein Phänomen das der VdK exklusiv hat, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Im Kreisverband, so Stephan Geier, wurden bereits Maßnahmen ergriffen. Anwälte wurden mit Notklingeln ausgestattet, um im Notfall Hilfe rufen zu können.
Die Ortsverbände reagieren nicht nur, sie bewegen auch: Isabell Domogolla-Pöting (Ortsverband Weeze) berichtete vom Erfolg des OVs in Sachen Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer und NutzerInnen von Rollatoren in einigen Geschäften der Gemeinde. Die Klever Runde will nun die Zentralen zweier Discount-Märkte anschreiben, damit diese das Thema Barrierefreiheit konzernweit aufgreifen.
Ein weiteres Thema wurde durch Karl-Heinz Hermsen vom Ortsverband Uedem aus aktuellem Anlass initiiert: Behindertengerechte Toiletten, die öffentlich beziehungsweise bei Veranstaltungen jederzeit zugänglich sind. Dieses Thema soll an die kommunalen Verwaltungen gerichtet und für Lösungen seitens der Politik geworben werden.
Und auch das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion: Rositta Moch vom Ortsverband Weeze berichtete, dass die Gemeinde Weeze an Hitzetagen einen Pavillon auf dem zentralen Cyriakusplatz aufstellen will, der den Bürgern als Schattenspender dienen soll.
Wer die Arbeit des VdK, sprich seiner Ortsverbände persönlich kennenlernen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Die nächste gibt es unter anderem beim Stadtfest in Kevelaer am Samstag, 2. August, 11 bis 17 Uhr. Und auch der Ortsverband Uedem präsentiert sich der Öffentlichkeit und beteiligt sich am Donnerstag, 14. August, am „Wochenmarkt“. Neben den bekannten Ständen lädt der Wochenmarkt dazu ein, lokale Initiativen, kreative Köpfe und besondere Angebote aus der Region kennenzulernen. Der Ortsverband ist dabei. Mehr dazu folgt ....