Unser Grundgesetz im Alltag

Wir treten für gegenseitigen Respekt und Wertschätzung ein:

Daueraktion

Seit 2019 finden sich auf verschiedenen Parkbänken in Neuwerk Schilder der 19 Grundartikel, die Vorbeikommende zum Ausruhen und Nachdenken über unsere Werte einladen und von uns immer wieder erneuert werden. 

Aktivitäten in 2024

An einer Demonstration am 25.01.2024 in Mönchengladbach nahmen auch einige Teilnehmer unseres Ortsverbands teil: Der VdK Landesverband NRW fordert auf Flagge für Demokratie zu zeigen und an solchen Demonstrationen gegen rechten Extremismus teilzunehmen. 

Solidarität zeigten wir mit der Lebenshilfe am 06.06.24, die infolge eines Anschlags auf eine Einrichtung zur Teilnahme an einer Kundgebung aufgerufen hatte: Ein Stein mit der Aussage "Euthanasie ist die Lösung" versetzte die Bewohner in Angst und Schrecken. Grundartikel 1 ist Basis unserer demokratischen Gesellschaft: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir folgten wie alle anderen Ortsverbände damit auch dem Aufruf unseres Kreisverbands in Mönchengladbach. 

Der Grund für unser Engagement: 

„70 Jahre Einsatz für den Erhalt des sozialen Friedens,“ dieser Leitsatz zog sich durch unser Jubiläumsjahr 2018: Er erhält Sinn im Rückblick auf unsere Verbandsgeschichte und Zeitzeugenberichte, regte zu manchen politischen Gesprächen an und dank dieser Gespräche kam es zum Start des "Projekt Grundgesetz" in 2019: 

Auf verschiedenen Parkbänken in Neuwerk finden sich seitdem ausgesuchte Schilder von Grundartikel, die Vorbeikommende zum Ausruhen und Nachdenken einladen (nähere Erläuterung am Ende dieses Textes). Es war die Kriegsgeneration, die diese Grundlage unserer Demokratie, unsere Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenleben, festgeschrieben hat. Die gleiche Generation mit den gleichen Erfahrungen, die auch zur Gründung des VdK führte. Es ist ein gutes Fundament, auf das wir bis heute stolz sein dürfen, können und sollten. Diese "DNA" des VdK halten wir in unserem Bewusstsein immer wieder mit verschiedenen Aktivitäten wach. 

Finanzierung und Ehrenamt

Die Schilder wurden aus dem Erlös des Jakobbrunnenfestes 2019 angeschafft. Unser Dank gebührt deswegen an dieser Stelle der Brauerei Bolten und der Volksbank für die Finanzierung des Projekts. 
Die fachmännische Ausführung der Schilder liegt in den Händen von Pokale Kröger (Inhaberin Marion Bonacker). 
Die organisatorische und praktische Umsetzung sowie laufende Erneuerung von Schildern, die durch Vandalismus zerstört wurden und werden, ist Ehrenamt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Wegbereiter Norbert Post sowie Herrn Jan Biehl von der "mags", ohne dessen Befürwortung und Genehmigung eine Befestigung der Plaketten an öffentlichen Parkbänken nicht möglich wäre. 
2024 sicherte die Volksbank durch eine weitere Zuwendung die Fortführung des Projekts, das inzwischen eine Daueraktion ist.

Auftakt und Umsetzung

Grundartikel 3 war im Januar 2019 das 1. angebrachte Schild: Die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz, die Gleichberechtigung der Geschlechter und der Anspruch Benachteiligungen oder Bevorzugungen von Personenkreisen auszuschließen ist nach Meinung des Vorstandes speziell für den VdK von besonderer Bedeutung. „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ 
Bemerkenswert ist, dass dieser letzte Satz von Artikel 3 im Absatz 3 nachträglich am 15.11.1994 aufgenommen wurde. Das Bild der Menschen mit Behinderungen hat sich in unserer Gesellschaft gewandelt und prägt der seit Verbandsgründung fortwährend den Einsatz des VdK um den Abbau von sichtbaren wie auch unsichtbaren Barrieren im Alltag von Menschen mit Behinderungen. 

Außerdem gründet sich unser Verband auf viele Mitglieder, die Flucht und Vertreibung leidvoll erfahren haben. Diese Erinnerung wach zu halten ist für den VdK Verpflichtung und Mahnung an unsere Gesellschaft. Eine Diskriminierung von Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion ist vor diesem Hintergrund strikt abzulehnen. 
Das Schild zum Grundartikel 3 ist auf einer Bank in der Grünanlage des Peter-Schumacher-Platzes zu sehen, dem Ort, wo die finanzielle Grundlage für dieses Projekt gelegt wurde. 
Zum Auftakt berichtete der WDR in der Lokalzeit am 31.01.2019. 

An der weiteren Umsetzung haben sich Neuwerker Nachbarschaften, Vereine und Bürger beteiligt: 
Es wurde viel diskutiert und jeweils ein Grundartikel ausgewählt, der anschließend auf die gewünschte Sitzbank angebracht wurde. Wir waren überrascht und sind dankbar über den großen Zuspruch aus der Bevölkerung zu diesem Projekt. Trotz wachsamer Augen kommt es allerdings leider immer wieder zu Fällen von Vandalismus. Dabei laden die Grundartikel doch nur zwanglos zum Lesen und Nachdenken beim Ausruhen auf einer Bank oder auf einem Spaziergang ein.... 

Allgemeiner Hintergrund zum Sozialverband VdK 

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e.V. wurde im Oktober 1948 in Bochum unter dem Namen „Verband der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen von Nordrhein-Westfalen“ gegründet und ist ein Zusammenschluss von schon zuvor bestehenden regionalen Selbsthilfeorganisationen. In den folgenden Jahrzehnten ergaben sich einige Namensänderungen, der Verband öffnete sich zur Aufnahme auch von Mitgliedern, die nicht Opfer von Krieg und Gewalt waren. Dank dieser Öffnung profitieren bis heute Menschen von der ausgezeichneten Fachkunde des VdK auf dem Gebiet des Sozialversicherungsrechts – und Dank der Pionierarbeit der Kriegsversehrten und Kriegswitwen lebt im VdK auch bis heute deren Streitkultur, konnte sich der Verband vom ehemaligen Kriegsopferverband zum heute bundesweit größten Sozialverband entwickeln, der für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung kämpft und sich gegen Sozialabbau stark macht. Die Bezeichnung „Verband der Kriegsbeschädigten…“ wird nicht mehr verwendet – die einprägsamen Buchstaben „VdK“ hingegen sind geblieben. 

Mitgliedschaften

Der Sozialverband VdK ist im Landesverband mit allen dazugehörigen Verbandsstufen (Kreis- und Ortsverbände) Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK).