Armut in NRW verweilt auf hohem Niveau

Sozialverband VdK NRW fordert gezielte Prävention vor Ort
Trotz leichtem Rückgang der Externer Link:Armutsgefährdungsquote in NRW auf 17,8 Prozent warnt der Sozialverband VdK NRW vor einer Verstetigung von Armut entlang des Armutsäquators.
Allein in Gelsenkirchen, Bottrop und Recklinghausen erreicht die Quote wie schon im Vorjahr erschreckende 22,1 Prozent. Damit zählt die Region Emscher-Lippe selbst bundesweit zu den traurigen Schlusslichtern. Auch Dortmund, Oberhausen, Duisburg oder Essen liegen allesamt über 20 Prozent. Außerdem ist die Armut rund um die Region Bochum/Hagen zuletzt sogar deutlich gestiegen. „Das ist mehr als ein Alarmsignal und im Hinblick auf die bevorstehende Kommunalwahl im September ein unmissverständlicher Auftrag: Der negative Armutstrend in NRW muss schleunigst gestoppt werden“, sagt VdK-Präsident Horst Vöge.
Hinzu kommt eine Dunkelziffer. „Wir sehen es in unserer Beratungspraxis. Viele Menschen nehmen aus Scham, Unwissenheit oder Überforderung keine Sozialleistungen in Anspruch. Dieser Teil der Armutsbetroffenen wird in unserer Gesellschaft statistisch erst gar nicht erfasst und somit verzichten diese Personen auch auf Unterstützungsleistungen. Das ist verheerend und besorgniserregend“, betont Horst Vöge. Der VdK fordert daher mehr gezielte Armutsprävention direkt vor Ort. Soziale Gerechtigkeit darf kein Wahlversprechen bleiben, sondern muss aktiv bekämpft werden.