Kategorie Ortsverband Marienloh

75 Jahre Sozialverband VdK Marienloh

Der VdK ist bei der Bevölkerung heute immer noch als Verband bekannt, der sich Ende des

2. Weltkrieges für die Hilfe und Rechte der heimgekehrten Kriegsversehrten und Kriegshinterbliebenen eingesetzt hat.

Nach dem zweiten Weltkrieg mussten Kriegsopfer – zumeist verwundet, schwerversehrt, ausgehungert, ohne große Hoffnung – aber auch Hinterbliebene, Waisen und Kriegerwitwen im Wortsinne um ihr tägliches Überleben kämpfen. Allein in Nordrhein-Westfalen waren 1,5 Millionen Menschen unversorgt. Tapfere Frauen und Männer suchten einen Weg aus dem Dilemma. Sie bildeten in den ersten Wochen und Monaten nach Kriegsende viele kleine Kreis- und Ortsgruppen, meist als Schicksalsgemeinschaft in der Not.

Mit der Zusammenfassung dieser Gruppen etablierten sich Landesverbände des VdK e.V. Am

10. Oktober 1948 wurde in Bochum der VdK Nordrhein-Westfalen gegründet. Der 1. Ordentliche Verbandstag fand im April 1949 in Bonn statt.

Im Januar 1950 gründeten die Vertreter der Landesverbände in Düsseldorf den Sozialverband VdK Deutschland unter dem Namen „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e. V“. Ab 1991 kamen VdK-Landesverbände der neuen Bundesländer hinzu.

Im Laufe von Jahrzehnten hat sich der VdK bundesweit zu einem modernen Sozialverband mit wesentlich erweitertem Betätigungsfeld entwickelt. Heute bildet er eine einflussreiche Interessenvertretung der Rentner*innen, Menschen mit Behinderungen, Arbeitslosen, Pflegebedürftigen sowie Kriegs-, Wehrdienst- und Unfallopfer in Deutschland u.ä.. Der Sozialverband VdK vertritt ihre Interessen in Politik und Gesellschaft, bietet rechtliche Beratung und Betreuung.

Seit 1994 heißt die Organisation offiziell Sozialverband VdK Deutschland. In 13 Landesverbänden werden zurzeit bundesweit über 2,2 Millionen Mitglieder betreut.

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen besteht aus 43 Kreisverbänden, darin sind rund 785 Ortsverbände organisiert. Er hat aktuell über 413.000 Mitglieder. Der Kreisverband

Paderborn ist in 13 Ortsverbände unterteilt, zu ihm gehören rd. 5.500 Mitglieder.

Im Jahr 1949 wurden zeitgleich die Ortsverbände Bad Lippspringe und Marienloh gegründet. Langjähriger Vorsitzender des Sozialverbandes VdK Bad Lippspringe war Wilhelm Blome. Er hat den Ortsverband aufopferungsvoll geleitet und sich stets für die Belange seiner Mitglieder eingesetzt. Aus gesundheitlichen Gründen gab er die Leitung im Jahr 2006 auf. Ein Nachfolger wurde leider nicht gefunden und der Ortsverband löste sich auf. Die ca. 200 Mitglieder übernahm der Sozialverband VdK Ortsverband Paderborn.

Die Gründungsmitglieder des Ortsverbandes Marienloh waren unter anderen Dr. Paul Jacobs, Anton Heinemann, Fritz Schöneich und Dieter Büthe. Für die ersten zehn Jahre übernahm, soweit bekannt, Fritz Schöneich den Vorsitz. Ab 1959 leitete Dieter Büthe den Ortsverband. Nach 45-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender beim Ortsverband Marienloh legte er im Alter von 84 Jahren aus Gesundheitsgründen sein Amt in der Jahreshauptversammlung 2004 nieder. Hildegard Vater wurde von den Mitgliedern zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie führte den Ortsverband sehr erfolgreich mit viel Engagement und hohem Einfühlungsvermögen weiter, bis sie im Jahr 2021 nach 17-jähriger Vorstandstätigkeit ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht mehr fortsetzen konnte. Hildegard Vater ist leider kurze Zeit später im Dezember 2022 verstorben. Ihr größter Wunsch war es, dass der VdK Ortsverband Marienloh weiterhin besteht. Ihr Wunsch wurde erfüllt. Der Ortsverband Marienloh mit seinen zurzeit 292 Mitgliedern aus Marienloh, Bad Lippspringe und Schlangen wird mit Holger Blum erfolgreich fortgeführt. An jedem zweiten Donnerstag im Monat treffen sich die interessierten Mitglieder zum gemeinsamen Frühstück oder einem Kaffeeklatsch mit Beiträgen zu aktuellen Themen von verschiedenen Referenten. Beliebt ist bei den Mitgliedern auch das gemeinsame Grillfest im Sommer.