VdK fordert Hitzeschutzpläne für ganz Nordrhein-Westfalen
Wieder dauerhafte Rekordtemperaturen - und wieder leiden viele Menschen! Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zwar einen Hitzeschutzplan vorgelegt, doch dieser kommt zu spät und beinhaltet vor allem keinen Maßnahmen-Katalog für die Kommunen.
"Seit Ende 2017 besteht schon eine interministerielle Arbeitsgruppe auf Bundesebene. Aber man kann doch nicht Ende Juni plötzlich über Konzepte neu nachdenken, ohne konkret zu werden", mahnt der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge. Letztes Jahr starben laut Robert-Koch-Institut 4.500 Menschen an den Folgen der Hitze – in diesem Jahr rechnen die Experten mit noch mehr Toten.
Zweiter Kritikpunkt des VdK an den Vorhaben Karl Lauterbachs: "Die Pläne sind zu schwammig, damit diese dort greifen und umgesetzt werden, wo sie lebensnotwendig sind - vor Ort in den Kommunen", fügt Horst Vöge hinzu. Der Sozialverband VdK NRW hat bereits vor einem Jahr bei zahlreichen Städten und Kreisen angefragt, inwieweit das Leben von Älteren, Kranken oder Pflegebedürftigen im Sommer geschützt werde. Antworten? Meistens Mangelware! Bedeutet für den VdK-Landesvorsitzenden: "Das politische Umdenken beginnt vielfach zu langsam. Die Hitze als Gesundheitsrisiko wurde seit Jahren unterschätzt. Wir fordern deshalb für NRW landesweit verbindliche Schutzpläne, gerade in den Großstädten."
Schnell und unbürokratisch müssten Pflegeheime und Krankenhäuser klimagerechter ausgestattet werden. "Die Betroffenen sind hier zumeist über 60 Jahre alt und damit besonders gefährdet. Ihr Schutz muss wie in der Pandemie Vorrang haben", sagt Horst Vöge. Ein politisches Spiel auf Zeit könne sich bei dieser Hitze niemand mehr leisten!
Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind fast 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Arbeitslosengeld II sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.
Tobias Zaplata