Krankenhausreform ohne Praxisbezug
VdK NRW kritisiert fehlende Patientenbeteiligung: „Realitätsferne Lösungen zu Lasten der Menschen“

Angesichts der öffentlichen Debatte über die geplante Krankenhausreform auf Bundesebene und deren Auswirkungen für die Versorgung in NRW macht der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen deutlich, dass diese weder bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ankommt, noch mit ihnen geführt wird. „Das alles geschieht hinter verschlossenen Türen - Patientenbeteiligung Fehlanzeige“, kritisiert der Vorsitzende Horst Vöge. „Wir nehmen in diesem Zusammenhang eine große Unruhe bei den Menschen wahr, denn für sie stehen die Erreichbarkeit und hochwertige Qualität an erster Stelle.“
Gravierende Einschnitte, wie sie beispielsweise in den Bereichen der Geburtshilfe, der Neurologie sowie bei Schlaganfall- und Herzinfarktbehandlungen drohen, sind für den VdK-Landesverband nicht hinnehmbar. „Wir brauchen flächendeckend eine gute Versorgung, die sich regionalen Gegebenheiten und den Bedarfen der Patientinnen und Patienten anpasst“, fordert Horst Vöge. „Das Vorhaben von Bund und Ländern, gemeinsam die Eckpunkte für den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform erarbeiten zu wollen, begrüßen wir ausdrücklich. Allerdings gäbe es ohne Patientinnen und Patienten keine Krankenhäuser…“ Die Bevölkerung sollte daher hinreichend informiert und an der Diskussion beteiligt werden. „Das gilt insbesondere auch für die Krankenhausplanung in NRW!“
verantwortlich: Andrea Temminghoff
Der Sozialverband VdK ist mit mehr als 2,1 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind fast 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Arbeitslosengeld II sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.